Die bei den Kommunalwahlen am 14. September 2025 gewählten Abgeordneten sind am gestrigen Nachmittag (05.11.25) in die Kaiser Friederich Halle auf dem Bökel zur konstituierenden Sitzung geeilt. Bevor sie sich einer umfangreichen Tagesordnung zuwandten wurden sie Zeuge einer interreligiösen Zeremonie zu der sich Brigitte Hoth (Buddhismus), Stephan Dedring (Evangelische Kirche), Ulrich Clancett (Katholische Kirche), Besnik Kadriolli (Islamische Gemeinde), Michael Kogan (Jüdische Gemeinde) und Michael Chandrathas (Blessing Church) versammelten. Bemerkenswert, trotz aller Unterschiede – mit Ausnahme der Buddhisten – glauben alle an den einen Gott, der das Universum erschuf, so auch die Erde. Alle setzten unterschiedliche Akzente, Viele der kuren Ansprachen – wobei natürlich auch die zweite Gründung Mönchengladbachs durch den Abt Sandrad und seine Mönche zur Rede kam – endeten mit einem „Amen“.
Der bisherige und weiterhin Oberbürgermeister der Stadt, Felix Heinrichs, wurde vom Ulrich Elsen, dem ältesten Mitglied des Rates, vereidigt. Heinrichs wendete sich dann an die Versammlung: „Sie haben sich einer allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl gestellt, haben Menschen überzeugt und nun die ehrenvolle Aufgabe, fünf Jahre lang die Geschicke unserer Stadt mit zu lenken. Das kommunale Mandat bringt eine Menge Verantwortung mit sich. Die erfahrenen Ratsmitglieder wissen das. Es wird nicht lange dauern und auch die neu gewählten Ratsmitglieder werden erleben, wie herausfordernd es sein kann, gut abgewogene Entscheidungen zu treffen. Wie schwierig es ist, Menschen zu erklären, warum eine Entscheidung nicht in ihrem Sinne ausgefallen ist. Wie anspruchsvoll es ist, sich in kurzer Zeit in komplizierte Materien einzuarbeiten. All das ist notwendig, denn unsere Demokratie lebt von Transparenz, von Integrität, von Streit und der Suche nach Kompromissen. Mönchengladbach kann Wandel und mit dieser Überzeugung wird es uns gelingen, eine gute Zukunft für unsere Stadt zu gestalten.“ Felix Heinrichs stehen drei ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zur Seite. Es sind dies: Gülistan Yüksel (SPD) als Erste Bürgermeisterin, Martin Heinen (CDU) als Zweiter Bürgermeister und Bernhard Stein (CDU) als Dritter gewählt und noch in der Sitzung in ihr Amt eingeführt.
Im Rat der Stadt stellt die CDU 24 Abgeordnete, die SPD 20, die Grünen 6, die AfD 11, die Linke 4, die FDP 2, Volt, BSW und Die Partei jeweils 1. Der Rat sieht eine Fraktionsgemeinschaft von FDP und Volt und eine von der Partei mit den Linken. Fraktionslos sind: Franz Tillmanns, Peter Kohlen, Peter Horster. In der Ratssitzung wurden für folgende Ausschüsse die Vorsitzenden festgelegt: Ausschuss für Finanzen, Beteiligung und Wirtschaft: Fred Hendricks (CDU), Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung: Thomas Fegers (SPD), Ausschuss für Feuerwehr, öffentliche Ordnung und Katastrophenschutz: Dominic Gläser (CDU). Ausschuss für Freizeit, Sport und Bäder: Laura Steeger-Franke (Grüne), Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und Gleichstellung: Nicole Wilms (SPD), Rechnungsprüfungsausschuss: Luise Gehrig (AfD), Ausschuss für Umwelt und Mobilität: Willi Schmitz (CDU), Ausschuss für Betriebe und Vergabe: Tonda Löffler (SPD) Ausschuss für Schule und Bildung: Achim Wyen (FDP) Ausschuss für Kultur: Josephine Gauselmann (SPD) Wahlprüfungsausschuss: Marion Gutsche (CDU) Dem Hauptausschuss und dem Rat sitzt der Oberbürgermeister vor. Den Vorsitz des Jugendhilfeausschuss wählen die stimmberechtigten Mitglieder in der ersten Sitzung Ende November. Die nächste Ratssitzung ist für den 17. Dezember terminiert.
OB Felix Heinrichs (SPD) hat für die politische Arbeit in der nun beginnenden Legislaturperiode eine Mehrheit aus CDU und SPD gebildet. Nach Auskunft des Fraktionsgeschäftsführers der SPD, Jannan Safir, ist die fix, nachdem einige Positionen während der Ratsstzung geklärt werden konnten.
Nach Ansicht unabhängiger Beobachter ist eine Koalition im Mönchengladbacher Stadtrat zwischen den Parteien nicht ohne Probleme, weil die rechten und linken Flügel der beiden Parteien, schwierig zur Übereinstimmung zu bringen sind. Felix Heinrichs hat allerdings schon während seiner ersten Amtszeit das sprichwörtliche Händchen gehabt, um auch solches zu managen, Eine Kooperation seiner Partei mit den Grünen und der FDP war damals die Herausforderung. Die Zusammenarbeit der drei Parteien endete dann auch mit dem Auszug der FDP als es um die Bestellung des Ersten Beigeordneten ging. Der ist nämlich Stellvertreter des OB, wenn es um die Leitung der Stadtverwaltung geht. Da hat sich bekanntlich Heinrichs die Unterstützung der CDU besorgt und Michael Heck inthronisiert.