Kreis Viersen. Geothermie ist die Lehre zu der Wärme und damit zu der Energie, welche die Erde ganz natürlich speichert und die gewonnen werden kann, um Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Dafür ist erst einmal zu erfahren, wie viel Energie vorhanden ist. Das ist nämlich sehr unterschiedlich. Wenn man das weiß, kann man sie anzapfen.
Seit dem 14. November läuft die geologische Messkampagne „Seismik Niederrhein“, die auch durch den Kreis Viersen verläuft. Der Geologische Dienst NRW (GD NRW) führt im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen eine „geothermale Charakterisierung“ des tiefen Untergrundes durch.
Hintergrund ist, dass geothermale Energie Potential für regionale und klimafreundliche Wärmeversorgung hat, sie ist witterungsunabhängig, kostenstabil und kommt mit einem geringen Flächenbedarf aus.

Beginnend in Goch, sind drei Messlinien mit insgesamt etwa 75 km Länge geplant. Eine 50km lange Linie beginnt westlich von Goch und verläuft dann über Weeze, Kevelaer, Geldern, Straelen, Wachtendonk in den Kreis Viersen nach Grefrath und bis Viersen. Hierbei werden die Städte nicht direkt durchquert, sondern nur am Rand gestreift. Zwei weitere kürzere Linien kreuzen die Strecke im Kreis Kleve. Für diese Messungen bewegt sich ein Konvoi aus drei Vibrationsfahrzeugen einen Monat lang in langsamen Tempo entlang der geplanten Routen. In festen Abständen werden über kleinere Vibrationen Schallwellen ausgesendet, welche an den Grenzen verschiedener Gesteinsarten reflektiert und anschließend über Geophone erkannt werden. Hierbei handelt es sich um eine schonende Untersuchungsmethode, die ohne Bohrungen und Eingriffe in den Boden stattfindet.
Eine erste Messkampagne mit dem Namen „Seismik Rheinland“ ist im Oktober 2022 durchgeführt worden und in Schwalmtal gestartet. Bei diesen Messungen ist der Untergrund mit West-Ost Orientierung erkundet worden. Die Ergebnisse dieser Messungen sind weitestgehend ausgewertet. Wen das interessiert, der kann www.seismik.nrw.de