Auf ein Wort

Es ist ja nicht so, als ob die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung nicht wüssten, dass Mönchengladbach attraktiver sein könnte, für die Menschen, die hier leben und für die, die hierher kommen. Damit sind nicht die gemeint, die ihre Heimat aus den vielfältigsten Gründen verlassen haben, sondern, die die meinen, die größte Stadt am linken Niederrhein sei doch sicher ein Besuch wert. Hier war doch mal was, eine Stadt, die als das Manchester Deutschlands bezeichnet wurde. Oder man erinnert sich an Beuys, der Meister des Filz’ und der Happenings oder an eines der Hauptwerke des Wiener Architekten Hans Hollein, das Museum Abteiberg,  eines der Gründungsbauten der internationalen Postmoderne. Der Architekt Frank O. Gehry sagt, ohne das Museum Abteiberg wäre das von ihm für Bilbao konzipierte Guggenheim-Museum wohl nicht denkbar gewesen.

OB Felix Heinrichs, Friedhelm Lange, Chef von MGMG und Eva Eichenberg, Teamleitung der WFMG, Foto Philipp Maas

Es gibt also ein paar Highlights, nicht zu vergessen, die Elf vom Niederrhein, die mit dem von ihr bespielten Borussia-Stadion im Borussia-Park auch etwas geschaffen hat, das international ausstrahlt, wenn auch die Glanzzeit des Vereins eben in diese Zeit fällt, als Joseph Beuys von sich reden machte und Hollein das erwähnte Bauwerk schaffen ließ.

Die Stadt nimmt immer an den Umfragen teil, welche das Institut für Handelsforschung in Köln alle zwei Jahre in vergleichbaren Städten veranstaltet, um den Verantwortlichen ein Bild  zu machen, was den Menschen in der Stadt und anderen, die hierher kommen, zum Einkaufen, zu Events, aus kulturellen Anlässen, zum Flanieren, zu Gladbach und natürlich dem Stadtteil Rheydt einfällt. Jetzt hat die Wirtschaftsförderung die Ergebnisse der Befragung vom Herbst vergangenen Jahres der Öffentlichkeit präsentiert. Befragt wurden mehr als 1000 Leute, weshalb schon anzunehmen ist, das Ergebnisse repräsentativ sind und Anregungen geben können, was verbessert werden sollte.

Um es vorweg zu sagen, die Stadt erhält die Schulnote 3,2 (Gladbach 3,1 und Rheydt 3,4). Der Schnitt aller teilnehmenden Städte mit cirka 260.000 Einwohnern liegt bei 2,5. Dabei schneidet die Stadt bei von auswärts angereisten Besuchern noch etwas besser ab als, als bei denen, die hier heimisch sind. Und es hat sich nichts gebessert, 2020 war die Schulnote 2,9.

Wie sehr sich Mühe gegeben wird, Defizite abzubauen, mag daran gemessen werden, wie sehr Politik und Verwaltung sich die Ergebnisse verinnerlichen, So waren OB Felix Heinrichs und Marketing Chef Friedhelm Lange in den neuen Geschäftsräumen der Wirtschaftsförderung an der Steinmetzstraße anwesend. Sie hörten sich an, dass 60% derjenigen, die an der Befragung teilnahmen, die Innenstadt aktuell nicht empfehlen würden. „Diesen Wert gilt es deutlich zu optimieren und bestätigt uns in den Zielen und Schwerpunkten der Zentrenstrategie sowie der Verzahnung von Wirtschaftsförderung und Marketing Gesellschaft mit dem Ziel einer optimierten Standortvermarktung. In den aktuellen Zahlen kulminieren die Trends vieler Vorjahre, sodass eine Aussage über die Maßnahmen des vergangenen Jahres nur schwer möglich ist“, sagt Felix Heinrichs. „Die Fertigstellung des Geroparks im Sommer 2023, die Begrünungselemente auf dem Sonnenhausplatz sowie die begrünten Sitzelemente für das Innenstadtgebiet Rheydt sind Maßnahmen, die genau auf die Kritikpunkte der Besuchenden eingehen“, so Heinrichs weiter.

Das ist natürlich gut gesagt, aber die Herausforderungen wachsen gleichzeitig. Es ist unübersehbar, dass sich einiges in den letzten Jahren verbessert hat, dazu gehören auch der neue Hans-Jonas-Park oder der hübsche Theaterpark in Rheydt, aber die Stadt muss noch viel grüner werden, Fassaden sind zu Begrünen, und Wasser wird fließen müssen, neben Trinkbrunnen sind auch andere nötig, um das Klima in der Stadt menschenfreundlich zu halten, dazu gehören  Sicherheit und Sauberkeit, auch Knackpunkte, welche die Befragung offen legen.

(Die kompletten Ergebnisse der Befragung in Mönchengladbach liegen als pdf vor, sie können bei der Redaktion des Gladbacher Tageblatts angefordert werden, sicher auch bei der Wirtschaftsförderung der Stadt.)

Diskutieren Sie mit, was muss sich in Mönchengladbach ändern, eMail an phmaas@hotelintern.de

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