Der vom Autor verfasste Text, vom Verlag in Buchform, gedruckt oder digital und vom Handel unters Volk gebracht, nennt man Literatur. Sie wird geschätzt und war es schon als Bibliothekare in Neuss, Mönchengladbach und Krefeld vor 22 Jahren auf die Idee kamen, im Dreiländereck Deutschland, Belgien und Niederlande einen literarischen Sommer ins Leben zu rufen, bei dem bodenständische Autoren zu Wort kommen.
Was Dr. Alwin Müller-Jerina in Neuss, Guido Weyer in Mönchengladbach und Helmut Schroers in der Samt- und Seidenstadt entwickelten, ist nach wie vor lebendig und findet in diesem Jahr zum 22. Mal statt. Und nachdem im vergangenen Jahr Gladbach dabei fehlte, etwas wegen des Umgangs mit Corona und auch weil die Bibliothek umgebaut wird, findet in diesem Jahr die Auftaktveranstaltung am 06.07.21 in der Rheydter Statteilbibliothek statt.
Bei den Veranstaltungen versammlen sich In 20 Städten und Kommunen die, die am geschriebenen und dann wieder gesprochenen Wort Gefallen haben, Schriftleiter, Autoren und Autorinnen, Gleichgesinnte an Orten, die es in sich haben, an denen man sich wohlfühlt und wiederkommen will. Amsterdam ist dieses Jahr wieder dabei und in Belgien Genk, die Autostadt.
Zur Präsentation des Programms, insbesondere des, das für die Vitusstadt vorgesehen ist, kamen ins Stadtarchiv von den Bibliotheken aus Neuss Claudia Büchel, von der in Gladbach, Arno van Rijn, von der euroregio kultur, Dr. Oliver Vogt und Ina Engelhardt.
Es ist nicht übertrieben, von einem renommierten Literaturfestival zu sprechen. In mehr als 50 Lesungen an traditionellen und ungewöhnlichen Orten trifft das Publikum auf die, die ihm was zu sagen haben und das in niederländisch-flämischer und deutscher Sprache. Deshalb ist der belgische Teilnehmerkreis bisher auch auf den flämischen Landesteil begrenzt. Tendenzen, auch die Wallonie – Lüttich liegt ja quasi vor der Haustür Aaachens – sind schwierig zu realisieren, weil es den bisherigen sprachlichen Rahmen sprengen würde, wie Dr. Vogt, assistiert von Claudia Büchel auf Befragen des Gladbacher Tageblatts erläuterten.
Höhepunkte des „Literarischen Sommers 2021“ sind Spaziergänge in Düren, Düsseldorf, Köln und Amsterdam, bei denen nicht nur sich Sprache artikuliert, sondern auch die Umgebung einbezogen wird.
Bei der Auftaktveranstaltung im Stadtdteil Rheydt ist Armon Grünberg anwesend, ein in den Niederlanden gefeierter Autor. Er liest aus seinem neusten Werk, „Besetzte Gebiete“, in dem geschickt Gesellschaftskritik mit Einblick in Zeitgeschehen vermischt wird. Es geht um zutiefst menschliche Themen.
Der Sommer der Literatur endet in Gladbach am 25. August mit der Lesung von Ronya Orthmann, die aus ihrem Werk „Die Sommer“ zitiert, bei dem es um persönliche Erlebnisse im zutiefst zerrissenen Nahen Osten geht.
Wer neugierig ist und Zugang zu allen Veranstaltungen sucht, dem ist die Webseite des literarischen Sommers empfohlen, hier sind alle aktualisierten Termine abrufbar.
Leider ist die Anzahl der verfügbaren Tickets auch dieses Jahr extrem begrenzt.