Der Sieg in Bremen war einer zu wenig für unsere Borussia, um Europa zu erreichen. Die „Eiserenen“ aus Berlin schlugen Leipzig und nehmen den Platz ein, den Max Eberl gerne für seine Mannschaft gesehen hätte. Als die Fohlen mit einem 1:1 in der Rückrunde das Stadion an der alten Försterei in Berlin-Köpenick verließen, zeigte sich Cheftrainer Marco Rose damit zufrieden. So ist das eben, wenn man mit wenig zufrieden ist.
Als Marco Rose nach der Niederlage beim FC Köln seinen Abschied von der Borussia verkündete, gab es einen Aufstand in der Fangemeinde der Fohlen. Die Ultras geizten nicht mit Spott und Hohn für den, der den vorzeitigen Abschied nicht verhindern konnte. Der hatte in den Vertrag mit Rose eine Ausstiegsklausel aufnehmen lassen, der dem Sachsen den Ausstieg ermöglichte. Das mag in dem Glauben passiert sein, dass man Rose längerfristig an Gladbach binden könne. Als er aus Salzburg kam, fragte ihn das Gladbacher Tageblatt, wie er den Wechsel aus der Mozartstadt an den Niederrhein mental verkrafte, und ob man ihm gelegentlich auf ein Bier am Alten Markt begegnen könne. Da hat ihn niemand gesehen.
Nur eine dreijährige Trainerzeit ermöglicht Abläufe in der Mannschaft so zu verfestigen, dass sie auf dem Platz auch unter Druck nicht verloren gehen. Das ist notwendig und nicht geschehen. Die Serie von Niederlagen die der Niederlage in Köln folgten, hat das gezeigt.
Das wäre vielleicht zu vermeiden gewesen, wenn man Rose rechtzeitig freigestellt hätte. Aber diese Möglichkeit gab es realistischerweise nicht. Denn Rose brachte seinerzeit ja auch seinen Co-Trainer mit. Den hätte man also nicht an die Stelle von Rose setzten können. Was Co-Trainer leisten, hat die Borussia aus Dortmund soeben bewiesen. Edin Terzić hat nach dem Abschied von Lucien Favre die Mannschaft souverän in die Champions League geführt.
Nun ist die Saison zu Ende und wieder ein Neuanfang nötig, und Rose war ein Intermezzo, das hätte vermieden werden können. „Mit Adi Hütter bekommt die Borussia einen Cheftrainer, der in den letzten zwei Jahren bewiesen hat, dass er eine Mannschaft formen kann. Er hat mit Eintracht Frankfurt ein körperbetontes Team auf die Beine gestellt. Wenn es gelingt, die Körperlichkeit des Fußballs der Fohlen zu verbessern, könnte deren Ausflug in den Spitzenfußball nicht nur ein solcher gewesen sein“, war seinerzeit, als Max Eberl den neuen Cheftrainer vorstellte, im Gladbacher Tageblatt zu lesen. Er hat einen Dreijahresvertrag ohne Ausstiegsklausel.