Brücke an der Ritterstraße bald fertig

Die gefühlt seit drei Jahren anhaltende Verkehrsbehinderung an der Ritterstraße unweit des Schlosses Rheydt soll im November beendet sein. Wer sich in den zurückliegenden Zeiten gefragt hat, was hier eigentlich vorgehe, wird nun aufgeklärt. Hier kommt innovative Technologie für eine „smarte“ Brücke zum Einsatz. Wie es heißt, kommt ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums erstmals in unserer Stadt zum Einsatz

Die Pressestelle klärt auf: Die Brücke an der Ritterstraße wird durch SMART-DECK zur „High-Tech-Brücke“. Bei einem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) kommt erstmals ein neuer innovativer Brückenbelag zum Einsatz, der die Tragfähigkeit der Brücke erhöht, ein vollflächiges Echtzeit-Feuchtemonitoring ermöglicht und einen abschnittsweise steuerbaren und präventiven Korrosionsschutz bietet. „Wir haben eine Testphase auf der grünen Wiese durchgeführt und eine Brücke gesucht, die nicht zu groß, aber vielbefahren ist. In Mönchengladbach wird SMART-DECK erstmals unter realen Bedingungen eingesetzt“, erklärt Roger Bill vom Projektkoordinator Eurovia, eines Unternehmens, das sich auf der Bewirtschaftung und Instandhaltung von Verkehrsinfrastrukturen spezialisiert hat. Gemeinsam mit sechs Projektpartnern hat sie die Technologie entwickelt. Der Brückenbelag wurde jetzt auf die Brücke aufgetragen.

Ein Projektpartner ist die Bundesanstalt für Straßenwesen. „Ohne intakte Brücken funktioniert keine Verkehrsinfrastruktur. Ein gestiegenes Verkehrsaufkommen und ein stetig wachsender Schwerlastverkehr stellt die Tragfähigkeit von Brücken vor eine besondere Herausforderung“, weiß Dr. Peter Haardt, bei der Bundesanstalt Leiter des Referates Betonbau. Die neue Technik könne die Instandsetzungsverfahren im Brückenbau revolutionieren. Das bestätigt Prof. Dr. Michael Raupach vom Institut für Bauforschung an der RWTH Aachen: „Diese innovative und multifunktionale Zwischenschicht kann sowohl für den Neubau als auch für Bestandsbauwerke eingesetzt werden. Das Monitoring ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen von Schäden in der Abdichtungsebene“, so der Projektpartner.

Das System besteht aus einer dünnen zweilagig carbonfaserbewehrten Mörtelschicht. Undichtigkeiten in der Abdichtung können mit einem eingebundenen Monitoringsystem erfasst werden. Ein Meßsystem bestimmt den Feuchtegehalt der Fahrbahnplatte und kann per Mobilfunk oder Internet in Echtzeit überwacht werden. Im Schadensfall wird ein vollflächiger, präventiver kathodischer Korrosionsschutz aktiviert, der eine umfassende bauliche Instandsetzung nicht sofort nötig, sondern verschiebbar macht. „Die Korrosion ist von der Brückenunterseite normalerweise erst erkennbar, wenn die Brücke bereits erheblich beschädigt ist. Die Folge sind sofortige Baumaßnahmen, die zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und volkswirtschaftlichen Verlusten führen. Jetzt wird die Möglchkeit geschaffen, Instandsetzungsmaßnahmen gezielt zu terminiert.

Die Pressestelle sagt, für Mönchengladbach ist dieses Projekt ein Glücksfall. Kosten entstehen der Stadt bei diesem Projekt nicht. „Diese innovative Technologie erhöht die Lebensdauer der Brücke und bietet Instandsetzungsmöglichkeiten, die laufende Kosten und zukünftige Bauarbeiten deutlich minimieren. In Mönchengladbach kommt eine Technologie von morgen schon heute zum Einsatz. Das ist eine Investition in die Zukunft“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Nun wissen Verkehrsteilnehmer, die an der Behinderung jahrelang leiden, wenigstens was die Ursache ist.

Das von der Pressestelle zu Verfügung gestellte Foto zeigt gutgelaunte Handwerksleut‘ und Projektzuständige auf der Baustelle an der Ritterstraße.

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