Butter, Milch, Käse – alles deutlich teurer

Die Preise für Molkereiprodukte sind innerhalb eines Jahres um mehr als 13% gestiegen. Butter legte in den letzten 12 Monaten um 60% zu, im Juli um 64% gegenüber Juli ’16. Im Einzelhandel ist Butter für weniger als € 2,- schon eine Seltenheit. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Inflationsrate deshalb in Deutschland im Juli auf 1,7 % gestiegen, gegenüber 1,6 % im Vormonat.

Der durchschnittliche Milchpreis von 15 führenden Molkereien in Europa ist im Juni im Vergleich zu Mai um 0,51 auf 33,69 ct/kg gestigen. Gegenüber Juni 2016 sind das 7,62 ct/kg oder 29,2 % mehr. Die Preise beziehen sich auf eine Milch mit 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweißund eine Jahresanlieferung von kg 500 000. kg.

Der starke Preisauftrieb soll auch auf niedrige Vergleichspreise im Vorjahreszeitraum beruhen.

Das deutsche Unternehmen Müller erhöhte den Milchpreis um 2,0 Cent (34,79 ct/kg) und das Deutsche Milchkontor (DMK) um 1,0 Cent (33,90 ct/kg). Auch FrieslandCampina (+0,7 auf 35,75 ct/kg), Danone (34,16 ct/kg) und Lactalis (30,84 ct/kg) steigerten den Juni-Milchpreis. Die Molkerei Hochwald kommt im Juni auf 33,17 ct/kg.

Den einzigen Preisrückgang gab es bei der irischen Molkerei Dairy Crest mit -1,6 auf 29,05 ct/kg. Damit war das Unternehmen im Juni das Schlusslicht im LTO-Ranking. Für die nächsten Monate erwarten die LTO-Analysten weitere Preisanstiege: Für Juli und August kündigt das DMK ingesamt +4,0 Cent an, Arla +2,7 und FrieslandCampina +1,7 Cent.

Spiegel Online will wissen, es handele sich bei der Butterverteuerung um ein internationales Phänomen: Im Juni erreichte danach der von der FAO beobachtete Butterpreis weltweit ein Allzeithoch. Ganz Europa, so schreibe die „Financial Times“, stehe vor der Gefahr der Butterknappheit. Zur Begründung wird die massenhafte Hofaufgabe von Milchbauern angeführt, als die Milchpreise nach dem Quotenende ins Bodenlose fielen. Deren Produktion fehle nun.

Große Produktionsländer wie Australien und Neuseeland sollen jüngster witterungsbedingt nicht so viel wie gewohnt geliefert haben. Auf der anderen Seite steige stetig die Nachfrage nach Butter. Von einem strukturellen Anstieg der Butternachfrage weltweit ist die Rede, weil andere Brotaufstriche in den Medien schlecht gemacht worden sei.

Das alles ist natürlich schwierig zu verifizieren.

In der EU werden im Jahr 2017 rund 0,7% mehr Milch als im Vorjahr abgeliefert. Vor allem Erzeuger in Irland, Polen, dem Vereinigten Königreich und Italien produzieren mehr. Dagegen werden die Milchviehhalter in Frankreich, Deutschland und in den Niederlanden weniger als im Vorjahr liefern, meldet Topagrar.com.

Quelle: 2161-rasant-steigende-preise-fuer-molkereiprodukte

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