Ohne Publikum haben der Oberbürgermeister von Mönchengladbach, der Landrat des Kreises Viersen sowie die Bürgermeisterin der Stadt Viersen und der Bürgermeister der Stadt Willich am 01.07.21 eine gemeinsame Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung bei Projekten des Schienenverkehrs in der Region unterzeichnet. Vorausgegangen waren Beschlüsse in den Stadträten und im Kreistag. Die Vereinbarung wird als Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität am linken Niederrhein erachtet.
Ein wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung ist die Verlängerung der S28, die bisher Neuss mit dem Kaarster See verbindet und die nun bis zum Viersener Bahnhof gehen soll. Sobald die fertig ist, wäre Düsseldorf für eine ganze Region mit öffentlichem Nahverkehr zu erreichen, was den Individualverkehr nachhaltig entlastet. Die Unterzeichnung der Vereinbarung fand darum am Verlauf der geplanten Trasse statt, am Schanzweg. Hier liegen noch ein paar Schienenstränge aus alten Zeiten als Eisenbahnverkehr modern war, was nun allfällige Gleisbauarbeiten erleichtert.
Die Sache ist nicht ganz unumstritten, weil Anwohner ihre Ruhe haben wollen. Sie argumentieren auch mit Naturschutz, und so was zieht immer. Sie haben eine Unterschriftenaktion auf den Weg gebracht. Die sie im Rathaus Abtei dem Gladbacher OB überreichten. Dafür kamen einige der Initiatoren hoch zu Ross auf den Abteiberg.
3.471 Unterschriften, die gegen eine Verlängerung der S-Bahn über den Kaarster See hinaus bis Viersen stimmen, an Oberbürgermeister Felix Heinrichs übergeben. Leloe Gisbertz, wurde von Maria Hamacher und Simone Knobel, sowie Doris Gisbertz und Andrè Lubberich mit ihren Pferden Yukon und Skalda beim Termin im Rathausinnenhof begleitet.
Neben der Verlängerung der S28 umfasst die Vereinbarung eine Reihe weiterer Projekte des Personennahverkehrs am linken Niederrhein, die sich positiv auf den öffentlichen Verkehr gesamte Region auswirken, z.B. die Beibehaltung der Linie RE 13 (Venlo-Viersen-Mönchengladbach-Düsseldorf-Wuppertal-Hamm) und die Sicherung der Anbindung der heutigen Haltepunkte mit dem gewohnten Takt bei einer Realisierung einer schnellen Schienenpersonenverbindung zwischen Eindhoven und Düsseldorf
Die Beschleunigung des RE8 zwischen Köln und Mönchengladbach sowie die Einrichtung einer zweiten S6 pro Stunde auf der Strecke durch Bau eines zweiten Gleises zwischen Rheydt Hauptbahnhof und Rheydt-Odenkirchen. Das würde dann auch die Verlängerung der S8 über Mönchengladbach Hauptbahnhof bis Rheydt Hauptbahnhof ermöglichen und später vielleicht auch die Erweiterung des S-Verkehrs bis nach Erkelenz/Hückelhoven, verbunden mit einem zusätzlichen Haltepunkt im Bereich der Hochschule Niederrhein.
Auch die Vereinbarkeit zwischen der S 28 und dem Radschnellweg zwischen Krefeld, Willich und Mönchengladbach wird festgeschrieben.
„Die Zusammenarbeit am Niederrhein funktioniert. … Daher wollen wir es nicht beim Schienenverkehrsausbau belassen, sondern auch in weiteren Feldern interkommunal kooperieren“, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Die Mehrheit im Rat der Stadt Mönchengladbach befürwortete übrigens in seiner jüngsten Sitzung die gemeinsame Erklärung.