Der Airport: Optimistisch in die Zukunft

„up, up and away“ war der Titel eines Megasongs aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, der gerne mit der Fliegerei in Verbindung gebracht wurde. Wenn man ihn mit den Lippen summt und sich dem MGL Mönchengladbach Airport nähert, kann man gelegentlich Flugzeuge starten und landen sehen, aber viele sind es nicht, und die meisten sind auch noch von Flugschülern besetzt. In 2023 waren es 42.088 Bewegungen, 9,7% weniger als 2022, was den Abwärtstrend, der 2021 einsetzte verstärkt. Flughafengeschäftsführer Andreas Ungar dazu auf der heutigen Jahrespressekonferenz  vom Gladbacher Tageblatt befragt, ob sich der Trend umkehren lasse, meint, wichtiger sei es, das Geschäft mit der Fliegerei rentabler zu machen, also mehr Klasse als Masse.

Dr. Ulrich Schückhaus, Andreas Ungar, Felx Heinrichs (v.l.n.r.) auf einem Erinnerungsfoto nach der Medienkonferenz

Ein weniger rentabler ist die MGL Flughafen Mönchengladbach GmbH in 2023 geworden  Das Betriebsergebnis hat sich auf -0,96 Mio. € verbessert (2022: -0,98 Mio. €). Die Zahlen sind vorläufig, die Gewinn- und Verlustrechnung nahezu fertig, wird dann dem Aufsichtsrat vorgelegt, und wenn sie testiert ist, veröffentlicht. Was man jetzt schon sehen kann: Eine rasante Entwicklung ist nicht erkennbar. So setzen die Verantwortlichen  auf die Zukunft. Konkret bedeutet das, in Forschung rund um alternative Antriebe und innovative Mobilität zu investieren und Flächen für den Ausbau des so genannten AirQuarter zu entwickeln. „Als Innovationshub für CO2-neutrales Fliegen  liefert der MGL nicht nur Antworten auf die drängenden Fragen nachhaltiger Mobilität, er schafft mittel- und langfristig auch viele hochtechnisierte Arbeitsplätze“, so Mönchengladbachs OB Felix Heinrichs, der auch zugleich AR Vorsitzender ist, in der Pressekonferenz.

Auch die Arbeitsplatzzahlen am Platz sind erneut gestiegen. 2023 waren 787 Menschen beim Flugplatz selbst und in den dort ansässigen Unternehmen beschäftigt (2022: 773 Arbeitsplätze). Dabei hat sich die Anzahl der Teilzeitkräfte reduziert, dafür wurden 46 Vollzeitkräfte eingestellt. Zudem gab es mit 47 so viele Auszubildene wie noch  nie. „Das sind sehr gute Signale für den Ausbau des Standorts zum MGL AirQuarter“, sagte EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus. Die Entwicklungsgesellschaft Mönchengaldach hat ja bekanntlich die Anteile an der Flughafen GmbH übernommen, als sich der Flughafen Düsseldorf aus Mönchengladbach zurückzog.

Luftfahrt, Wirtschaft, Forschung, Hotellerie oder Event-Gastronomie: Der MGL rüstet sich für neue Ansiedlungen. Mit knapp 200.000 Quadratmetern Expansionsfläche auf dem ursprünglichen Parkplatz, der für Charterflugverkehr gebraucht wurde und dem angrenzenden Trabrennbahngelände ist er für den Wirtschaftsstandort Mönchengladbach einer der großen Innovations- und Wachstumstreiber.

Pläne für ein  MGL AirQuarter nehmen Gestalt an. Die ersten Entwicklungsflächen (ca. 4.000 Quadratmeter) auf dem Parkplatzgelände vor dem Terminal sind am Markt. Allerdings fehlt hier noch die Bauleitplanung, die nach Auskunft von Felix Heinrichs in Arbeit ist.

Das Ziel ist ein Innovatives Luftfahrt-Cluster, Wirtschaftsstandort und eine einzigartige Eventlocation. Im Vorgriff wird das Profil geschärft und der Werbeauftritt überarbeitet: Weiterentwicklung des Logos, neue Corporate-Design-Elemente und Relaunch der Website. Ein neuer Slogan bringt die vielfältigen Aufgaben und Funktionen des MGL auf den Punkt: Er bedient die Aviation-Community, investiert in Innovation und stärkt das Business in Mönchengladbach. Das ist die Zukunft. Näher dran: Die Fußball-Europameisterschaft im Juni kann Geschäft bringen. Leider ist die Borussia-Arena kein Austragungsort, wohl aber Düsseldorf. Und hier hat MGL einen enormen Vorteil für private Flugreisende. So kurze Wege zu up, up and away gibt es  im weiten Umkreis nicht mehr.

Wir kommen auf das Thema noch einmal zurück

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