Ein Entwicklungsmotor der Stadt

Die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach GmbH hat im Jahr 2021 € 12,4 Mio. umgesetzt, wenig mehr als 2020: € 12,3 Mio. Nach vorläufigen Daten wird davon ein operatives Betriebsergebnis in Höhe von € 100.000 übrig bleiben, nicht gerade üppig, aber das sei auch nicht der Betriebszweck, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung auf Befragen des Gladbacher Tageblatts während der Jahresmedienkonferenz in den Geschäftsräumen auf der Regentstraße. Trotzdem kann die Stadt auf einen ordentlichen Batzen aus der Geschäftstätigkeit der GmbH erwarten, fließen doch weitere  € 2,6 Mio. in die Kasse der Entwicklungsgesellschaft. Diese Summe stammt aus einer 43,3prozentigen Beteiligung an der NEW, die an Dividende die genannten € 2,6 Mio. abwirft. 

Gruppenbild ohne Dame: Dr. Gregor Bonin, Geschäftsführer der EMWG, Janann Safin, AR Vorsitzender und Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung (v.l.n.r.), aufgenommen nach der Medienkonferenz

Mit strategischen Ankäufen wie einem Areal an der Lilienthalstraße, das den angrenzenden Nordpark erweitert, hat die EWMG den Grundstein für weitere positive Geschäftstätigkeit geschaffen, direkt und indirekt. „Hier können wir in einigen Jahren neue innovative Unternehmen ansiedeln und bestehende Arbeitsplätze sichern und damit auch den Standort Mönchengladbach langfristig stärken“, so Schückhaus. 

Die Entwicklungsgesellschaft ist jetzt 20 Jahre alt, und so wurde die Gelegenheit genutzt, ein wenig Rückschau zu halten, auch über den Rahmen 2021 hinaus.

Seit der Gründung der Gesellschaft, die sich im Besitz der Stadt befindet, im Jahr 2002 hat die hat sie 820 Wohnbaugrundstücke verkauft und so bis heute Wohnraum für geschätzt 1.640 Menschen geschaffen. 23 Bebauungspläne sind in den vergangenen Jahren beschlossen und später. umgesetzt worden, für weitere fünf hat die Verwaltung das Bauleitplanverfahren gestartet. Die Gesellschaft hat in den vergangenen 20 Jahren € 67,2 Mio. in Mönchengladbach investiert und insgesamt 2.600 Grundstücksgeschäfte beurkundet.

Wie geht es weiter? Antwort auf diese Frage gibt natürlich ein Blick auf die Lage in der Immobilienwirtschaft. Die ist gekennzeichnet von rasch steigenden Bau- Energie- und Finanzierungskosten, was Rentabilitätsberechnungen obsolet macht. Es ist zu erwarten, dass Projekte erst einmal hinausgeschoben oder abgesagt werden und das kann auch dazu führen, dass eigene Projekte an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit gelangen und die Nachfrage sinkt allgemein. 

Vom Gladbacher Tageblatt befragt, ob Vorsorge getroffen sein, dass es keine Investitionsruinen in der Stadt gibt, wie man sie z.B. in spanischen Feriengebieten allenthalben antreffen könne, wenn die Konjunktur nachlasse, sagt Dr. Schückhaus, er gehe nicht davon aus, dass so etwas zu erwarten sei. Es gäbe Handlungsspielraum, der so etwas verhindere. Eine Maßnahme ist z.B., dass größere anstehenden und in Ausführung befindliche  Projekte, wie die Seestadt oder die Vitalisierung des REME-Geländes in Bauabschnitten erfolgt, die in sich nicht so umfangreich sind, dass so etwas zu erwarten ist.

Es kommt hinzu, dass die Stadt als Wohnort äußerst attraktiv ist, wie sich z.B. beim jüngst vermarkteten Baugebiets in Bettrath zeigte. Hier kamen im Schnitt mehr als 100 Bewerbungen auf ein Grundstück. „Mönchengladbach ist ein gefragter Wohnstandort. Vor allem Baugrundstücke sind so begehrt wie nie. Umso wichtiger ist es, weitere Areale im gesamten Stadtgebiet für neuen Wohnraum zu  erschließen“, sagt Schückhaus. 

Noch in diesem Jahr geht ein Baugebiet auf der Fläche des ehemaligen Parkplatzes am aufgegebenen Freibad Giesenkirchen (Kruchenstraße) in die Vermarktung. In Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern entsteht vielfältiger Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse. 

Fünf Mehrfamilienhäuser sind an der Winkelner Straße im Stadtteil Hardt geplant. Die entsprechende Ausschreibung ist erfolgt. Das Verfahren steht kurz vor dem Abschluss. Zudem startet die Vermarktung der Maria Hilf Terrassen in der 2. Jahreshälfte 2022. Insgesamt entstehen in diesem Jahr so mehrere hundert vielfältige Wohneinheiten, in mehreren Baugebieten ist anteilig geförderter Wohnungsbau geplant, u.a. im Baugebiet Kruchenstraße, auf den Maria Hilf Terrassen, in der Seestadt sowie in den Entwicklungsarealen Winkelner Straße und Waldhausener Straße. Man wird sehen, wie sich hier die neue Lage in der Immobilienwirtschaft auswirkt.

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