Ein Kleinod lässt noch auf sich warten

Von Außen sieht die Markthalle am Kapuzinerplatz fertig aus. Das sollte sie auch eigentlich sein, aber so manches machte denen, die sie sich ausgedacht haben und angefangen haben, sie zu bauen, einen Strich durch die Rechnung. Corona war nur ein Hemmschuh, aber ein ordentlicher, Handwerkerprobleme ein anderer. Nun geht es allerdings ins Finish, bevor der Sommer zu Ende ist, soll Eröffnung gefeiert werden.

Holger Brinkmann-Sahm in der fast fertigen Markthalle

Ausgedacht haben sich die Sache OttenArchitekten in Raderbroich, die auch schon an anderer Stelle in der Stadt Spuren hinterlassen, z.B. bei dem Neubau eines Hotels an der Künkelstraße oder dem Neubau von Adler und Toom. Zu der Markthalle auf dem Kapuzinerplatz haben sie sicher von Markthallen inspirieren lassen, wie sie man allenthalben in mittleren Städten Frankreichs und Spaniens antrifft, die dann nicht nur Schlemmerparadiese sind, sondern auch Marktplatz der Eitelkeiten und Zentren für Klatsch und Tratsch.

Von der Idee bis zur Realisation ist es manchmal kurz und hin und wieder weit. In Gladbach soll 2015 das Jahr gewesen sein, als die Idee anfing sich zu kristallisieren. Kristallisationspunkt war Holger Brinkmann-Sahm, der in Gladbach mit anderen Geschäften unterwegs war, z.B. mit einem Stadtmagazin, dem es gelang, einen Investorenkreis für das Projekt zu gewinnen, der bereit war ca. € 5 Mio. in die Hand zu nehmen, um ein Kleinod auf dem Kapuzinerplatz zu realisieren. Die Summe wurde ganz überwiegend aus den Rücklagen der Gesellschafter aufgebracht, ein Glücksfall, wäre sie fremdfinanziert, wären diese langen Verzögerungen schon mehr als schädlich, müssen doch aufgenommene Gelder mit Zinsen bedient werden. Die sind zwar im Augenblick noch nicht exorbitant, werden es aber in absehbarer Zeit. Wie dem auch sei, auch investiertes Eigenkapital muss sich natürlich irgendwann rentieren und möglichst mit mehr, als was Banken bereit sind, für Festgeld zu zahlen.

Holger Brinkmann-Sahm nahm sich dieser Tage Zeit, Mitgliedern das Gladbacher Marketing Clubs die Baustelle zu zeigen und ein wenig aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen zu plaudern. Er braucht zehn Mieter, die die Markthalle mit ihren Unternehmen zum Leben erwecken. Gehobene Gastronomie ist dabei und alles, was man zum täglichen Leben braucht, daneben auch Kunst und Musik. Acht hat er unter Vertrag, die beiden, die noch fehlen – einer sprang soeben ab – denkt er sicher noch zu bekommen. Mieter zahlen € 30,- pro Quadratmeter im Monat. Im Gebäude sind 900 qm netto und brutto 1000 qm nutzbar, davon sind allerdings ein paar Verkehrsfläche. Mit den Mietern wurde vereinbart, wenn es noch einmal einen Lockdown wegen Corona oder anderem gibt und der Staat keinen Ausgleich liefert, entfällt die Pflicht zur Mietzahlung. 

Offen wird die Markthalle sein von morgens früh bis spät in die Nacht, wobei der Einzelhandel natürlich seine eigenen Öffnungszeiten hat. Wenn da geschlossen ist, werden keine Rollos heruntergelassen, alles bleibt offen, was für die Atmosphäre in den anderen Bereichen mehr als nützlich ist.

Auf Befragen des Gladbacher Tageblatts, ab wann denn die Gesellschafter der Markthalle Geld zu verdienen gedenken, sagt ihr Geschäftsführer: Sofort, wir verbrennen kein Geld.

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