Ein Sommer der Literatur

Wie bringe ich Literatur unters Volk? Und, will das Volk überhaupt Literatur? Zwei spannende Fragen, auf die Bibliothekare in Neuss, Mönchengladbach und Krefeld Antwort suchten und sie fanden. Herausgekommen sind literarische Sommer im Dreiländereck, Belgien, Holland und Deutschland, artikuliert auch in der niederländich-flämischen Sprache: Literaire Zomer, wobei „literaire“ natürlich der französischen entlehnt ist. Gesprochen wird dabei deutsch und niederländisch, notfalls übersetzt.

Die Bibliothekare waren Dr. Alwin Müller-Jerina in Neuss, Guido Weyer in Mönchengladbach und Helmut Schroers in der Samt- und Seidenstadt. Das ist 21 Jahre her, und noch immer gibt es diese Art von Sommer, während der sich die Menschen mit dem beschäftigen, was andere für sie aufgeschrieben und die Verlage in Büchern oder Filmen veröffentlicht haben. Auch dieses Jahr, dem aufgezwungenen Umgang mit Corona zum Trotz, doch ein wenig geschrumpft, aber mit nicht weniger Enthusiasmus.

J.J. Voskuil, Foto privat

In 13 Städten und Kommunen – es waren in den Jahren zuvor schon mal viel mehr – versammeln sich die, die am geschriebenen und dann wieder gesprochenen Wort Gefallen haben, Schriftleiter, Autoren und Autorinnen, Gleichgesinnte an Orten, die es in sich haben, an denen man sich wohlfühlt und wiederkommen will. Amsterdam ist dieses Jahr nicht dabei und auch nicht Mönchengladbach. Da ist es, angesichts dessen, was die Behörden wegen Corona auferlegt haben, hier vielleicht, weil die Stadtbibliothek gerade generalüberholt wird.

Die Projektleitung, die traditionell von der Stadtbibliothek Neuss verantwortet wird – hier ist inzwischen Claudia Büchel am Schlag -, freut sich, dass trotz der Umstände 25 Veranstaltungen über die Bühne gehen, nach Wochen – es kommt einem vor wie Ewigkeiten – in denen Kultur ins Digitale ausgelagert war, dass wieder etwas Handfestes passiert.

Auftakt ist am 29.07.20, 20 Uhr, auf dem Säulengelände auf dem Aachener Lousberg, Alexander Losberg liest aus seinem Werk „Das Leben der Elana Silber“, ein Text der sich aus den menschlichen Ereignissen in der Sowjetunion des 20.Jahrunderts speist.

Die erste Veranstaltung in Neuss findet am 06.08.20,18.00 Uhr, Vorgestellt wird ein Werk von J.J. Voskuil, es liest Markus Andrae aus dem Monumentalroman „Büro“ aus dem Band 6 „Abgang“ auf der Dachterrasse im RomaNEum, Brückstraße 1.

Krefeld ist am gleichen Tag, 06.08.20, 20 Uhr, im Golf- und Country Club, an der Elfrather Mühle 145, erstmals auf dem Plan, besprochen wird Michael Roes: Melancholie des Reisens,Wir kommen auf die Veranstaltungsfolge wieder zurück, Wer Neugierig ist, dem ist die Webseite des literarischen Sommers empfohlen, hier sind alle aktualisierten Termine abrufbar. Leider ist die Anzahl der verfügbaren Tickets extrem begrenzt.

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