Gladbachs Stadtbibliothek im Carl-Brandt-Haus war bei ihrer Eröffnung 1964 beispielhaft und soll es nach Sanierung und Erweiterung wieder werden. Seit August 2020 wird daran gearbeitet und Ende 2022 wird sie fertig sein. Jetzt war es Zeit für eine Baustellenbesichtigung.
Die Verwaltung hat das Projekt in dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt Gladbach & Westend“ angesiedelt, was ihr Fördermittel in Höhe von € 16,38 Mio. sicherte. Das war vor der Corona-Zeit, nun ist die Förderung umso wichtiger, da durch den Umgang mit dem Virus, Gewerbesteuer- und andere Einnahmen stark zurückgegangen sind und gleichzeitig Kosten entstanden, die in keinem Haushaltsplan auftauchen. Es entsteht jetzt an der Kaiserstraße vis à vis vom Adenauerplatz ein städtebauliches Highlight, dessen Vollendung nach Aussage von Projektleiter Holger Janke voll im Plan liegt. Bis zum Einbruch des Winters sollen alle Fenster drin sein, Kälte und Nässe ausgesperrt, dann beginnt der Innenausbau.
Mönchengladbachs Stadtbibliothek wird nach Ende der Baumaßnahmen doppelt so groß sein wie bisher. Es gibt dann 3.000 qm Publikumsfläche, und wie Brigitte Behrends, die Leiterin, während der Baustellenbesichtigung sagte, ein ganz anderes Feeling im Haus, das auf sein Publikum zugeht, sich ihm mit verlängerten Öffnungszeiten (aus sonntags) öffnet und einlädt, hier zu sein, nicht nur um Bücher und Media auszuleihen, sondern auch zum Genießen, leiblich mit Café und Kuchen, für’s Gemüt mit Musik und Entertainment, ein lebendiger Ort mit Aufenthaltsqualität, an dem sich Kreativität entwickelt, an dem man netzwerken kann, wie es so schön auf Neudeutsch heißt.
2018 hat die Stadt Mönchengladbach Architekten eingeladen, Pläne für die „Zentralbibliothek der Zukunft zb+“ vorzulegen. Den damit verbundenen Wettbewerb gewannen Schrammel Architekten aus Augsburg, die sich schon zuvor einen Namen bei Bibliotheks- und Denkmalsanierungen machten. Das war wichtig, denn das Denkmal an der Kaiserstraße ist ja geschützt und wird behutsam in die Neubauten integriert, die einen offenen, luftigen Charakter vorweisen, so wie sich ja auch die Pläne für das neue Gladbacher Rathaus im Stadtteil Rheydt darstellen.
Dr. Gregor von Bonin, Stadtdirektor und Erster Beigeordneter, ließ es sich nicht nehmen, so wie sein Kollege, Dr. Gert Fischer, Beigeordneter mit Kulturdezernat, beim Baustellenrundgang dabei zu sein, vom Gladbacher Tageblatt befragt, wann er denn in Rheydt mit einem Stand wie jetzt hier rechne, meint 2023, vielleicht auch erst 2024 könne man mit dem neuen Rathaus so weit sein, wie jetzt im Carl Brandt Haus.