Energetischer „Stadtumbau“ angesagt

Klimaschutz ist zu einem selbstverständlicher Teil des Verwaltungshandelns geworden. Woran sich das festmachen lässt und was die weiteren Ziele für Mönchengladbach sind, das hat die städtische Klimaschutzmanagerin, Johanne Bohl, jetzt in ihrem jährlichen Sachstandsbericht im Ausschuss für Umwelt und Mobilität dargelegt.

Seit 2018 richtet Mönchengladbach seine Aktivitäten in diesem Bereich am Zertifizierungsprozess für den „European Energy Award“ (eea) aus. Um Tempo zu machen, hat die Stadt im Februar ds.Js. das, was sie für Klimaschutz tut, erstmalig einem externen Audit unterzogen, bei dem es galt, mindestens die Hälfte der zu vergebenden Klimaleistungspunkte in unterschiedlichen Themenfeldern zu sammeln. Das Ergebnis 61 Prozent wurden erreicht und damit dokumentiert, dass es Fortschritte in Sachen Klimaschutz gibt. Eine interne Betrachtung hatte 2019 48 Prozent ergeben. Das wird als erfreuliche Entwicklung angesehen, und im Oktober wird Mönchengladbach den European Energy Award erhalten.

Inzwischen läuft der zweite eea-Zyklus an. Er sieht vor, 30 Prozent weniger Treibhausgase alle fünf Jahre zu emittieren. Dabei ist die statistische Erfassung manchmal schwierig. Wie im Zusammenhang mit dem Vortrag von Johanne Bohl bekannt wurde, gibt es nun exaktere Auskünfte. Während bisher Energieträger wie Heizöl, Kohle oder Holz – nicht leitungsgebunden – und deshalb schwieriger zu erfassen waren,  als der Strom- oder Gasverbrauch, konnten jetzt erstmals Schornsteinfegerdaten einfließen.

Der größte Anteil der Emissionen entfällt mit fast 600.000 Tonnen CO2 und anderen Treibhausgasen, auf die  sogenannten CO2-Äquivalenten, wie auch schon in den Vorjahren, sind das die privaten Haushalte. Johanne Bohl: „Unser Treibhausgasausstoß nimmt zwar über die Jahre ab, wir müssen dabei aber wie die meisten Kommunen noch schneller werden. Von einer Abnahme von 30 Prozent alle fünf Jahre, wie es das Klima-Bündnis empfiehlt, sind wir noch weit entfernt. Auf diesen Zielpfad müssen wir aber kommen, um die Vorgaben des kürzlich novellierten deutschen Klimaschutzgesetzes zu erreichen. … .“ Es geht um den energetischen „Stadtumbau“. Vorstellbar sind z.B. der koordinierte Aufbau einer Wärmenetzinfrastruktur, die gezielte Unterstützung von Bürgerenergieprojekten oder die Nutzung öffentlicher Gebäude als kleinräumige Energiezentralen mit Zwischenspeicherfunktion. Die Stadtverwaltung arbeitet hierfür eng zusammen mit der NEW.

Eine erwähnenswerte Arabeske: Im Juni konnte die Stadt im Rahmen der sogenannten Billigkeitsrichtlinie einen Zuschuss von mehr als 341.000,- €  für städtische Klimaschutzvorhaben abrufen. Das Geld soll dafür eingesetzt werden, um städtische Kitas mit Photovoltaikanlagen zu versehen.

close

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Mönchengladbach und am ganzen Niederrhein!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.