Fundament für Hbf Rheydt ist gelegt

Der neue Hauptbahnhof im Stadtteil Rheydt wächst aus der Erde. Nach dem Abriss des in den letzten Jahren etwas verwahrlosten Gebäudes, das in den 50ger Jahren auf den Trümmern des im Krieg zerstörten Bahnhofsgebäudes entstand, hat jetzt der Rohbau für ein multifunktionales Ensemble begonnen. Das Fundament ist gelegt.

Zur Grundsteinlegung versammelten sich am heutigen Montag, dem 29. August, viele von denen, die etwas mit dem im Werden befindlichen städtebaulichen Highlight zu tun haben.

Versammeln sich um Zeitkapsel, v.l.n.r.: Mathis Wiesselmann, Felix Heinrichs, Dr. Schückhaus, Marco Beek und Stephan Brings

605 Tonnen Bewehrungsstahl und 6.270 Kubikmeter Beton werden verbaut, 290 Quadratmeter Mauerwerk erstellt und 740 Quadratmeter Wände als Fertigbauteile gesetzt, bis die weiteren Gewerke wie Fassade und Dach den Entwurf von der Architekten finalisieren. Das Fundament ist gelegt, die Bodenplatten bewehrt und bereits betoniert.

Gleich wird die Kapsel eingemauert,
dabei (v.l.n.r.) Marco Beek,
Dr. Schückhaus, Stephan Brings
und Felix Heinrichs

Beauftragt mit dem Rohbau ist die Mönchengladbacher Firma Lothar Beeck Bauunternehmung GmbH & Co. KG, die sich im Ausschreibungsverfahren durchsetzen konnte. „Ich freue mich, dass bei einem so prestigeträchtigen und stadtbildprägenden Gebäude wie dem neuen Hauptbahnhof in Rheydt eine hiesige Firma den Zuschlag bekommen hat“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „So wird nicht nur der öffentliche Verkehr und das Stadtbild insgesamt aufgewertet, auch die lokale Wirtschaft profitiert von dem Projekt.“

In zehn Monaten soll der Rohbau fertig sein. Die Baumaßnahme ist damit im Zeitplan; Fertigstellung und Bezug für das erste Halbjahr 2024 avisiert. „Bei einem so komplexen Projekt ist das vor dem Hintergrund der aktuellen Lieferengpässe im Bausektor eine sehr gute Nachricht“, betont Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach mbH (EWMG), die Bauherr des Bahnhofsgebäudes ist.

Parallel läuft die Vermarktung der Flächen für Handel und Dienstleistungen. Ankermieter ist die Polizei. So ließ es sich Polizeipräsident Mathis Wiesselmann nicht nehmen, bei der Grundsteinlegung dabei zu sein. Bisher ist eine Wache gegenüber vertreten, die aber auch in die Jahre gekommen und inzwischen zu klein ist. Das neue Domizil soll dann auch so etwas werden, wie eine Repräsentanz, des Präsidiums, das ja bekanntlich vor einiger Zeit aus Rheydt an die Stadtgrenze von Gladbach an die Krefelder Straße verlegt wurde. Weitere Mietinteressenten gibt es. „Zusammen mit der Polizeiwache entsteht hier ein zukunftsweisender Komplex, der mit städtebaulicher Qualität ebenso überzeugt wie mit funktionalen Aspekten“, sagt Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter. „Das neue Bahnhofsgebäude wird als Arbeitsplatz, als Aufenthaltsort und Einkaufsgelegenheit nicht nur für Reisende, aber vor allem als Visitenkarte für Mönchengladbach und Rheydt punkten.“

Auch für Marco Beeck, Inhaber von Lothar Beeck Bauunternehmung, ist der Rohbau des neuen Bahnhofsgebäudes in Rheydt ein besonderes Projekt: „Als alteingesessene Mönchengladbacher Bauunternehmung sind wir sehr stolz, unseren Beitrag zum Neubau in dieser historischen und für die Stadt wichtigen Lage zu leisten.“ Stephans Brings von BRINGSARCHITEKTEN ergänzt: „Mit dem Bahnhofsneubau wird ein herausragendes Projekt des Masterplans Mönchengladbach realisiert.“

Einer guten Tradition folgend wurde bei der Grundsteinlegung eine Zeitkapsel eingemauert – mit Informationen zum Projekt und Erinnerungsstücken aus dem Baujahr wie Münzen von 2022 und eine aktuelle Tageszeitung. Der neue Hauptbahnhof – Mönchengladbach ist die einzige Stadt in Deutschland, die zwei Hbf hat – ist notabene ein Eingangstor zu Rheydt. Der Neubau, dessen Fassade teilweise begrünt wird und seine großzügigen Glaselementen verwirklichen den Anspruch, modern offen und nachhaltig zu sein, etwas was dem Stadtteil und der ganzen Stadt gut zu Gesicht steht.

Der Stein, der nun die Zeitkapsel trägt, soll nach Auskunft von Kerstin Schaaf gut sichtbar in der Eingangshalle des Bahnhofsgebäudes zu sehen sein. Ein Grundstein vom Vorgängerbau wurde bei den Abbrucharbeiten nicht gefunden, obwohl alles abgeklopft wurde, bevor die Mauern fielen.

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