Gastro: weniger Betriebe, mehr Mitarbeiter

Die Zahl der Betriebe (die Statistiker sagen: Niederlassungen) in der Gastronomie ist von 2008 bis 2018 in Nordrhein-Westfalen um 9% auf 43 547 zurückgegangen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig im selben Zeitraum um 34% auf 138 179. 70 % der Betriebe in der Gastronomie waren „Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons u. ä.; hier war die Entwicklung ungefähr so wie in der gesamten Branche: Die Zahl der Betriebe verringerte sich gegenüber 2008 um 5,2 % auf 30 093, während die Beschäftigtenzahl um 32,2% auf 94 961 anstieg. 

Peter Jost (Mitte), seine Frau Nathalie Jost (rechts) und Hotelmanager Jörg Müller stoßen mit ihren Auszubildenden auf deren hervorragende Abschlüsse an (von links): Kim Derenthal, Julia Thifessen, Tatjana Römgens und Lara Nix. Nicht im Bild: die frisch gebackene Köchin Corinna Kolonko. Foto: Alois Müller, entstanden als Peter Jost noch Hotelier war.

Abgekoppelt hiervon war die Entwicklung in den Bereichen „Caterer und Erbringung sonstiger Verpflegungsdienstleistungen” sowie „Ausschank von Getränken”: Bei Caterern, Kantinenbetreibern und bei der Bewirtung in Sportanlagen erhöhte sich die Zahl der Betriebsstätten von 2008 bis 2018 (+26 %) und auch die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (+56 %). 

Im Bereich des Getränkeausschanks war dagegen ein Rückgang bei der Zahl der Niederlassungen (−27 %) zu verzeichnen. Die Beschäftigtenzahlen haben sich nach einem zwischenzeitlichen Rückgang (bis zum Jahr 2014 um 14 %) wieder erholt und lagen 2018 wieder in etwa auf dem Niveau von 2008. Zum Wirtschaftszweig „Ausschank von Getränken” gehören Schankwirtschaften (Kneipen), Diskotheken, Bars, Vergnügungslokale und mobile Getränkeverkaufseinrichtungen. 

Regional betrachtet gab es die höchsten Rückgänge bei der Zahl der Betriebe im Bereich Gastronomie in den Städten Gelsenkirchen (22 %), Herne (−20 %) und Bottrop (−17 %). 

Lediglich in Düsseldorf (+2 %) und Köln (+1 %) konnten 2018 mehr Betriebsstätten ermittelt werden als 2008. 

Die geringsten Veränderungen bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der NRW-Gastronomie gab es 2018 im Vergleich zu 2008 in Bottrop (−1 %), Essen (±0 %) und Bonn (+1 %). Im Kreis Höxter (+206 %), in Bielefeld (+59 %) und im Kreis Soest (+59 %) waren hier die höchsten Anstiege der Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen. 

Im Bereich „Ausschank von Getränken” verringerte sich die Zahl der Betriebsstätten in Dortmund (−47 %), im Ennepe-Ruhr-Kreis (−46 %), und in Herne (−46 %) am stärksten. In fünf kreisfreien Städten und Kreisen war die Zahl der Niederlassungen in diesem Wirtschaftszweig 2018 höher als 2008: Die höchsten Zuwächse gab es hier im Kreis Olpe (+36,8 %) und in Münster (+26,0 %).

Die Statistiker weisen darauf hin, dass 2018 mehr als 90 % der rechtlichen Einheiten in der Gastronomie Kleinstbetriebe mit weniger als zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren. In den Wirtschaftszweigen der Gastronomie bildeten lediglich Kantinenbetreiber und Bewirtungseinrichtungen in Sportanlagen eine Ausnahme – hier lag der Anteil der Niederlassungen mit zehn oder mehr Beschäftigten bei 15 %. 

Fast jedes zweite Unternehmen in der NRW-Gastronomie wurde 2018 von Soloselbstständigen betrieben. Der Anteil der Soloselbstständigen war im Wirtschaftszweig „Ausschank von Getränken” am höchsten (66 %). Und diese sind von dem Umgang mit Covid-!9 besonders betroffen.

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