Nach besonders aufwändigen und umfangreichen Ermittlungen hat eine Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Mönchengladbach am 18.10.22 vier Männer im Alter zwischen 19 und 28 Jahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetruges festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach erließ die zuständige Haftrichterin beim Amtsgericht Mönchengladbach gegen alle vier Beschuldigten einen Untersuchungshaftbefehl.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, gewerbsmäßig Betrugsdelikte begangen zu haben. Den Ermittlungen zufolge hat die Bande unter Führung eines 28jährigen Mannes, mutmaßlich der Kopfs der Bande, seit Ende September 2020 mehr als 60 Mal gewerbsmäßig betrogen. Dazu wurden z.B. im Internet hochwertige Küchengeräte zum Verkauf angeboten, jedoch diese nach Eingang des Geldes nicht an die Käufer versandt. Weiterhin sind die Beschuldigten verdächtig, über zehn Betrugsdelikte nach der Masche „betrügerischer Anruf durch falschen Bankmitarbeiter“ begangen zu haben. Nachdem sie auf illegale Weise an Bankkundendaten gelangt waren, telefonierten sie mit den späteren Geschädigten und erlangten durch geschickte, betrügerische Gesprächsführung die Herausgabe von sensiblen Bankdaten. Dadurch erhielten sie Zugriff auf Bankkonten.
Die Geschädigten der Betrügereien kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise aus dem Ausland. Der durch die Betrugsbande verursachte Schaden liegt im sechsstelligen Bereich.
Bei den Straftaten, die Bande der Bande vorgeworfen werden, gingen die Mitglieder unter Koordination des bereits mehrfach kriminalpolizeilich in Erscheinung getretenen 28jährigen Mönchengladbachers strukturiert und arbeitsteilig vor. Obwohl insbesondere die IT-Ermittlungen für die Ermittler des Betrugskommissariates kompliziert, zeitaufwändig und umfangreich waren, gelang es, Beweise zu sichern, die den dringenden Tatverdacht des bandenmäßigen, gewerbsmäßigen Betruges gegen die vier Mönchengladbacher begründeten.
Neben den Betrugsdelikten wird einzelnen Bandenmitgliedern auch eine räuberische Erpressung zum Nachteil eines jungen Mannes vorgeworfen, was Im April 2021 ablief. Dabei schlugen und demütigen sie ihn, weil er der Bande Geld schulde und zwangen ihn zur Herausgabe seines Mobiltelefons. Sie filmten sogar die Tat, teilten das Video in einer Gruppe eines Messenger-Dienstes und machten sich darin über das Opfer lustig.
Die vier Tatverdächtigen werden sich vor Gericht verantworten müssen, es drohen empfindliche Freiheitsstrafen, da eine Vielzahl von schweren Straftaten vorgeworfen sind, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft Mönchengladbach.