Im Alter von 100 Jahren ist am vergangenen Freitag (08.07.22) der ehemalige Bürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Hans Segschneider, verstorben. Er war von 1984 bis 1994 Bürgermeister der Stadt Mönchengladbach, seit 1960 bis 1994 Mitglied des Rates und zuvor, seit 1956, als sachkundiger Bürger in Ausschüssen tätig, von 1984 bis 1985 Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion und seit langem deren Ehrenfraktionsvorsitzender. Zu seinem 100. Geburtstag, am 14. Dezember vergangenen Jahres, gratulierte ihm Oberbürgermeister Felix Heinrichs persönlich. „Hans Segschneider gehörte unbestritten zu den großen Köpfen unserer Stadt. Und das liegt vor allem an seinem großen Herzen für die Anliegen der Menschen in Mönchengladbach. Ich war immer beeindruckt von seiner Lebensleistung und seiner Lebensfreude“, so Felix Heinrichs.
Alle Ämter, die er zeit seines Lebens ausfüllte, würden Seiten füllen. Nur so viel: Er war von 1964 bis 1983 Präsident des Stadtsportbundes, 16 Jahre Vorsitzender der Schwimmsportvereinigung Rheydt, 25 Jahre Vorsitzender des Sozialverband VdK Mönchengladbach, acht Jahre im Vorstand des VdK Landesverbandes Nordrhein-Westfalen und vier Jahre Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Mönchengladbach. Für sein leidenschaftliches Engagement, nicht nur in der FDP, wurden ihm u. a. das Bundesverdienstkreuz, der Landesverdienstorden NRW, die Goldene Ehrennadel der Stadt und das Schöffensiegel in Gold verliehen.
Vor sieben Jahren hat sich Hans Segschneider aus allen Ämtern zurückgezogen, trotzdem wurden ihm vielfach Ehrenpräsidentschaften angetragen, wie etwa beim Stadtsportbund und bei der FDP. Für Hans Segschneider war rückblickend die Zeit als Bürgermeister an der Seite des im vergangenen Jahr verstorbenen Heinz Feldhege das Schönste, was er erleben durfte. „Ich habe unendlich viel gelernt und tolle Begegnungen gehabt“, sagte er an seinem 100. Geburtstag augenzwinkernd mit einem Schmunzeln, zu Felix Heinrichs und erinnerte sich an Begegnungen mit Prinz Charles und Prinz Philip bei ihren Besuchen im Rathaus Abtei. Sein feinsinniger Humor war ihm bis zuletzt genauso geblieben wie seine tiefe Überzeugung, „dass im Zeitalter der Digitalisierung das Zwischenmenschliche nicht verloren gehen darf. Man muss zuhören und miteinander reden“, betonte er und verriet in dem Zusammenhang seine Lebensformel: „Ich war ein ganzes Leben immer für andere Menschen da.“ Die Stadt Mönchengladbach wird Hans Segschneider ein ehrendes Andenken bewahren.
Auch die FDP verabschiedet sich mit verehrenden Worten: und erinnert daran, dass er noch zu seinem 100. Geburtstag im letzten Jahr sein Buch „Mein langes Leben“ veröffentlichte. „Wir werden Hans Segschneider ein ehrendes Andenken bewahren.“