Im Zusammenhang mit dem morgigen Weltfrauentag (08.03.22) hat die Polizei eine Aktion gestartet, die Hilfe für Frauen, die Gewalt erleben, zu ermöglichen und bekannt machen soll. Dazu haben Kriminalhauptkommissarin Heike Gottmanns und Kriminalhauptkommissarin Sabine Pesch gemeinsam mit Polizeipräsident Mathis Wiesselmann im Foyer des Polizeipräsidiums Mönchengladbach Plakate aufgehängt, die Opfer ermutigen sollen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz kümmert sich um die Beratung und Begleitung von Kriminalitätsopfern, gerade auch in Fällen von Gewalt gegen Frauen. Dabei weiß Sabine Pesch, die langjährig in der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung Gewaltdelikte an Frauen bearbeitet hat, um die Bedeutung des Hilfetelefons: „Es ist so wichtig, dass diese Telefonnummer bekannt gemacht wird, denn über diese und auch via Onlineberatung gibt es 365 Tage, rund um die Uhr Hilfe und Beratung für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Und die Beratung wird sogar in 17 verschiedenen Sprachen angeboten!“
Das Problem ist ernsthaft, allerdings nicht dramatisch. Im vergangen Jahr sind in Mönchengladbach 22.422 Straftaten bekannt geworden, 870 Fälle oder 4,04 % mehr als im Vorjahr. Davon waren 452 Fälle Sexualstraftaten, 156 Fälle (52,70 %) mehr als 2020. Hier ist natürlich auch der Missbrauch an Kindern subsumiert, bei dem das Hilfstelefon selbstverständlich auch benutzt werden kann und soll. Es konnten 85,84 % aller bekannt gewordenen Delikte dieser Art aufgeklärt werden Das ist wesentlich mehr als bei anderen Straftaten.
Die Anzahl der Vergewaltigungsdelikte sank auf 42 (2020 – 43). In sechs Fällen bestand keine Vorbeziehungen zwischen Opfer und Täter. Alle übrigen Taten fanden im näheren sozialen Umfeld der Opfer statt. Von den insgesamt 39 registrierten Taten konnten 35 oder 89,74 % aufgeklärt werden, dies entspricht einer Steigerung der Auf-klärungsquote um 0,61 %-Punkte gegenüber 2020 (89,13 %).
Die Anzahl der sexuellen Nötigungen betrugen im Jahr 2021 10 Delikte (2020 = 13). Das sind Angaben aus der aktuellen Kriminalstatistik, die kürzlich vorgelegt wurde.