„Hollandse Nieuwe“ kündigt sich an

Ab dem 16. Juni ist „Hollandse Nieuwe“ in Gladbach und sonst überall erhältlich und damit die Matjessaison eröffnet. Das wird vom Holländischen Fischbüro proklamiert. Jedenfalls gibt es ab diesem Stichtag (der lag früher Ende Mai) die Spezialität überall da, wo es in Gladbach Fisch gibt.

Die ersten Heringsfänge wurden bereits angelandet. In den nächsten Tagen und werden sie zum Matjes. Normalerweise ist die jährliche traditionelle Versteigerung des ersten neuen Matjesfasses der offizielle Start und festliche Auftakt der Heringssaison. Wie bereits letztes Jahr, fällt diese Tradition auch jetzt dem Umgang mit Corona zum Opfer.

Foto: Holländisches Fischbüro

Bei unseren Nachbarn ist Hering der am meisten gegessene Fisch. Etwas weniger als die Hälfte der holländischen Matjes werden durchschnittlich in den Niederlanden (ca. 76 Mio. Heringe) konsumiert. Der größte Anteil der nach niederländischem Rezept verarbeiteten Matjes wird in die Nachbarländer Deutschland (ca. 90 Mio. Heringe) und Belgien (ca. 7,5 Mio. Heringe) exportiert. 

Seit Januar 2016 trägt der Neue Holländische Matjes das geschützte EU-Siegel „Garantiert traditionelle Spezialität“ (g.t.S.). Damit reiht er sich zu Recht in eine Liga mit (u.a.) Serrano-Schinken, holländischem Bauernkäse, Schwarzwälder Schinken oder Mozzarella ein. Um als „garantiert traditionelle Spezialität“ gelten zu können, muss das Produkt aufgrund seiner Zusammensetzung oder Zubereitungsart einen besonderen Charakter aufweisen. 

Die Bezeichnung „Nieuwe“ Matjes darf nur für den jungen Hering verwendet werden, der zwischen dem 1. Mai des laufenden Kalenderjahres gefangen und vom offiziellen Start der Saison (16.06.21) bis zum 30. September desselben Jahres verkauft wird. Nach diesem Zeitraum darf der Hering im Einzelhandel oder in der Gastronomie nicht mehr als „neuer“ Matjes angeboten werden. Die Holländer tun es aber trotzdem. 

Wer den „niewe“ demnächst in Deutschland probiert, wird feststellen, er ist mehr gesalzen als der, der einem in Venlo oder Roermond über die Lippen kommt. Das stimmt, wie man hier nachlesen kann. Die für Deutschland bestimmten Matjes-Fässer werden mit mehr Salz aufgefüllt, um die Konservierung zu verbessern. Wer also den holländischen „niewe“ verkosten will, der muss sich schon von Gladbach einmal zu unseren Nachbarn begeben.

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