Das Rathaus der Zukunft wird es nicht geben

Obwohl sich Oberbürgermeister Felix Heinrichs in einem am 13.03.23 geführten Exklusiv-Interview mit dem Gladbacher Tageblatt noch realistisch zu den Plänen äußerte, das seit einigen Jahren ventilierte Projekt eines neuen Mönchengladbacher Rathauses im Stadtteil Rheydt verwirklichen zu können, kommt am heutigen 23. März die Nachricht: Die Stadt stoppt vorerst das Bauprojekt Rathaus der Zukunft. Aktuelle Detailplanungen machen deutlich: Der veränderte volkswirtschaftliche Rahmen und  die finanziellen Möglichkeiten der Stadt machen eine Realisierung in absehbarer Zeit nicht möglich. Das teilten Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin und Stadtkämmerer Michael Heck jetzt gemeinsam allen Beschäftigten der Stadtverwaltung, den Projektpartnern sowie den Ratsfraktionen mit. Der Verwaltungsspitze war es wichtig, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt auch die Projektpartner und Stakeholder sowie die Öffentlichkeit über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.

OB Felix Heinrichs

Am 29. März folgt ein Bericht in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates. Die derzeit laufenden Detailplanungen für das neue Rathaus und die damit verknüpften Kostenberechnungen machen zum jetzigen Zeitpunkt bereits deutlich, dass das Projekt wesentlich teurer wird als bisher kalkuliert und den avisierten Kostenrahmen weit übersteigen würde. Das endgültige Ergebnis mit umfänglichen Erkenntnissen zur Kostenermittlung, die derzeit im Zuge der laufenden Leistungsphase 3 erfolgt, wird die Verwaltung nach den Sommerferien den politischen Gremien vorstellen. Ebenso soll über mögliche Optionen des weiteren Vorgehens beraten werden. „ …. Eine Realisierung des neuen Rathauses wäre angesichts der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Haushaltes zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr verantwortbar“, sagen OB Felix Heinrichs, Gregor Bonin und Michael Heck. Die ursprünglich ermittelte Kostenschätzung von rund 160 Millionen Euro hat sich über 194 Millionen Euro inzwischen auf rund 345 Millionen Euro vervielfacht. Umgerechnet auf die Nutzungsdauer von 50 Jahren entstünde eine jährliche Belastung des Ergebnishaushaltes durch Zinsaufwendungen und Abschreibungen von 22 Millionen Euro.

Diese jährliche Mehrbelastung für den städtischen Haushalt kann auch durch die erwarteten Einsparungen nach Umsetzung des Rathauses der Zukunft nicht aufgefangen werden.

Bis zum Sommer werden nun noch die laufenden Verträge erfüllt und damit die detaillierte Kostenberechnung vervollständigt sowie die Ergebnisse der aktuell laufenden Probebohrungen der im zu bauenden Rathaus vorgesehenen Geothermie vorgenommen. „Trotz dieser Grundsatzentscheidung bleibt es nach wie vor das erklärte Ziel aller Beteiligten, die Rheydter Innenstadt zu stärken, den Beschäftigten moderne Arbeitsbedingungen zu bieten und den Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Bürgerservice zu ermöglichen“, betont die Verwaltungsspitze. An diesen Aufgaben werden wir nun in den nächsten Schritten intensiv arbeiten.  

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