Mönchengladbach putzt sich raus. Nun ist der neue Zentrale Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Zu diesem Anlass versammelten sich gestern am späten Nachmittag (29.10.25) in einem Pavillon vor dem Haus Westland auf Einladung der NEW, unter deren Obhut das Schmuckstück entstand, alles was in der Stadt Rang und Namen hat, um das Ereignis ein wenig zu feiern.

Ankommen, durchatmen, weiterreisen – seit rund zwei Wochen ist der ZOB fertig. Als Tor zur Stadt ist nun der Europaplatz luftig, leicht, ein Platz an dem man sich wohlfühlt – und ist dabei ein echter Hingucker. Wer hier her kommt, ist auf einer lichtdurchfluteten Fläche, wenn die Sonne scheint und in den Abendstunden und der Nacht durch wechselndes LED Licht. Neben allen optischen Effekten, funktioniert auch alles, um einfach und beschwerdefrei von A nach B zu kommen, was – wie OB Felix Henirichs in seiner Festansprache bemerkte, das Wichtigste sei. Er nannte den ZOB dann auch den schönsten bundesweit. Funktion paart sich mit Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit.
„Unser Ziel war nicht nur, einen effizienten Busbahnhof zu bauen, sondern auch einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem sich unsere Fahrgäste für die Dauer ihres Aufenthalts wohlfühlen“, sagt NEW-Vorstand Thomas Bley. „Mit der luftigen und begrünten Architektur sowie dem einzigartigen Membrandach ist es uns gelungen, einen repräsentativen Bahnhof zu bauen, der das moderne Stadtbild unterstreicht.“
Dreh- und Angelpunkt des neugestalteten Busbahnhofs ist die Mittelinsel, die im Zuge des Neubaus näher an das Bahnhofgebäude verlegt wurde. Überdacht wird sie von einer außergewöhnlichen Konstruktion: Auf einer Fläche von 1.760 Quadratmetern spannen pneumatische Kissen ein Membrandach auf, das zuverlässigen Schutz vor Wind, Wetter und sommerlicher Hitze bietet. Ein besonderes visuelles Highlight stellt die farbige Beleuchtung dar – rund 2.865 nachhaltige LED-Leuchten tauchen den Zentralen Omnibusbahnhof in den Abendstunden in eine atmosphärische Lichtstimmung. Durch die RGBW-Technologie kann das gesamte Farbspektrum abgedeckt werden. Für die Straßenbeleuchtung, Überdachung und Elektrik wurden rund 25.000 Meter Energie- und Datenkabel verlegt. Ein Highlight sind zwei Laubbäume, deren Wipfel in die Dachkonstruktion integriert sind, im Sommer spenden sie Schatten für auf Holzbänken relaxendes Publikum.

„Der neue Zentrale Omnibusbahnhof ist ein starkes Zeichen für den Wandel unserer Stadt. Gemeinsam mit der NEW ist es uns gelungen, einen Ort zu schaffen, der nicht nur den Nahverkehr verbessert, sondern auch das Stadtbild aufwertet. Der Europaplatz ist jetzt ein echter Willkommensort für alle, die in Mönchengladbach ankommen“, sagt Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach.
Auch das Umfeld ist umfassend aufgewertet: Im Zuge der Städtebauförderung investierte die Stadtverwaltung Mönchengladbach zusätzlich in die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes sowie in Anschlussarbeiten auf der Sittardstraße. So entstand durchgängige, attraktive Verbindung zwischen Hauptbahnhof und ZOB, die sich in das städtebauliche Gesamtkonzept einfügt, das ja noch nicht vollendet ist, Für die Gegend wurde bekanntlich ein Bebauungsplan beschlossen, der das Konzept der 19 Häuser real werden lässt; auch für den Abriss des Haus Westland zeichnet sich eine Lösung ab, wie OB Felix Heinrichs in der erwähnten Festansprache verriet.
Um den Busbahnhof für alle zugänglich zu machen, wurde bereits in der Planungsphase – in enger Zusammenarbeit mit Inklusionsverbänden und durch Bürgerbeteiligung – Maßnahmen für eine Barrierefreiheit beschlossen. Alle Haltestellen sind mit speziellen Buskapsteinen ausgestattet und verfügen über dynamische Fahrgastinformationen sowie akustische Ansagen, die die Orientierung erleichtern. Eine „Sägezahnaufstellung“ der Haltestellen ermöglicht einen unkompiziertenEin- und Ausstieg. Bemerkenswert großzügige, autofreie Flächen mit wenig Ampeln, Raum für unbeschwertes sich bewegen.
Die NEW als Betreiber des Busverkehrs in der Stadt ließ sich an diesem Abend feiern und nutzte natürlich die Gelegenheit für ausführliche Public Relations. Auf der Bühne des Pavillons versammelten Thomas Bley, einer der Geschäftsführer und Thomas Opdenbusch, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv in ihrer Mitte OB Heinrichs. Claudia Wolters stellte ihnen die Fragen, welche das Unternehmen ins rechte Licht rückte. Die Akteure ließe sich nicht die Chance entgehen, sich so zu profilieren – die Elektrifizierung der Busse wird weiter voran getrieben – und auch ein wenig in die Zukunft schauen zu lassen. Es ist natürlich nicht sinnvoll in verkehrsarmen Zeiten riesige Gelenkbusse mit zwei drei Fahrgästen rollen zu lassen, wie Bley sagte, da wird es auch noch ein paar Innovationen geben.