Die Stadt Mönchengladbach erhält ein „queeres“ Jugendzentrum und hat den entsprechenden Beschlussentwurf veröffentlicht, mit dem sich der Jugendhilfeausschuss, der Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Wirtschaft sowie der Hauptausschuss beschäftigt. Wie aus einer Mitteilung der Ampelkoalition hervorgeht, wird dem Rat der Stadt empfohlen, die Verwaltung zu beauftragen, auf Basis der Zuwendungsrichtlinien der Stadt die Finanzierung zu gewährleisten.
Die als „queeres“ Jugendzentrum bezeichnete Einrichtung soll auf sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität bezogene Themen aufgreifen und jungen Menschen Orientierung ermöglichen. Die Einrichtung soll als GmbH geführt werden. Als Kosten sind € 100.000 in 2023 und ab 2024 € 220.000 € jährlich im Produkt 06 020 30 der Stadt Mönchengladbach veranschlagt. Die Zuwendung wird zunächst ab Antragstellung bis zum 31.12.2024 gewährt. Voraussetzung für die Zahlungen ist der Nachweis der tatsächlich entstandenen Kosten.
Das Bündnis der drei Parteien, SPD, Grüne und FDP bekennt sich damit zu einer offenen und toleranten Gesellschaft und fördert gezielt Angebote, die dazu beitragen, dass diese erhalten bleibt.
Was hier als „queer“ bezeichnet wird, ist eher als LGBT bekannt, und es geht um Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell oder transgeschlechtlich benennen. Das Berliner Marktforschungsinstitut Dalia Research hat in einer in dieser Woche veröffentlichten Online-Umfrage unter 11.000 Leuten in der Europäischen Union festgestellt, dass sich 5,9 Prozent der Bevölkerung als LGBT identifizieren. Unter den neun Ländern, die statistisch signifikante Ergebnisse lieferten, hat Deutschland mit 7,4 Prozent den höchsten LGBT-Anteil. Dahinter folgen Spanien (6,9 Prozent), Großbritannien (6,5 Prozent), die Niederlande (6,4 Prozent), Österreich (6,2 Prozent), Frankreich (5,4 Prozent), Polen (4,9 Prozent), Italien (4,8 Prozent) und Ungarn (1,5 Prozent).
Die geringe Anzahl von Leuten, die sich in Ungarn zu „queer“ benennen hängt sicher damit zusammen, dass in diesem EU-Land diese Art der sexuellen Orientierung nicht gefördert, im Gegenteil wohl diskriminiert wird. Davon hebt sich Mönchengladbach wohltuend ab.
Quelle: FDP im Namen der Ampel