Expressionismus im Museum Abteiberg

Am kommenden Sonntag, dem 12. November, um 12.30 Uhr, beginnt im Museum Abteiberg eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung „100 Jahre Stiftung Walter Kaesbach – Expressionismus am Museum Abteiberg“.

Den Anlass dafür kann der 9. Dezember 1922 liefern. Damals legte Walter Kaesbach (1879 – 1961) die Basis für ein Museum der Gegenwartskunst in Mönchengladbach. Feierlich wurden an diesem Tag 97 Kunstwerke des Expressionismus präsentiert, die der Mönchengladbacher Walter Kaesbach dem damaligen Museum an der heutigen Birsmarckstraße stiftete.

Das Foto zeigt:  Erich Heckel, Flandrische Ebene, 1916 (Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Achim Kukulies)

Der promovierter Kunsthistoriker, Freund und Förderer von Künstlern wie Erich Heckel oder Christian Rohlfs, Museumsleiter in Erfurt und von 1924 bis zu seiner Entlassung durch nationalsozialistische Machthaber 1933 Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, war ein bekannter Mann und hob mit diesem Akt der Großzügigkeit seine Heimatstadt auf Augenhöhe mit den Zentren der Avantgarde. Das war denen, die zwar mit demokratischen Mitteln in Berlin an die Macht gekommenen waren, aber mit dieser Gesellschaftsform nichts am Hut hatten und die in den Reichstag gewählten Parteien zustimmen ließen, sie abzuschaffen, nicht recht. Sie ließen 1937 die Sammlung als „Entartete Kunst“ bezeichnen und beschlagnahmen. Ein Großteil ist seither  verschollen.

Neben den erhaltenen und wiedererworbenen Werken der Stiftung Kaesbach werden in der Führung u. a. die Ergebnisse der umfangreichen Forschung zur Provenienz von Neuerwerbungen aus den späten 1950er und 1960er-Jahren besprochen. Anhand der Rückseite des Gemäldes Weiblicher Akt im Grünen, 1914/15 von Ernst Ludwig Kirchner wird Provenienzforschung anschaulich nachvollziehbar.

Treffpunkt für die Führung ist die Museumskasse. Um Anmeldung wird gebeten.    

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