Nach einer Sommerpause startet der Geschichtsverein EUREGIA-Frauenwege zwischen Rhein und Maas mit einem zweiten Halbjahresprogramm. Wer noch nicht weiß, worum es sich hier handelt, dem sei berichtet: EUREGIA ist in der Stadt Viersen angesiedelt und versteht sich aus der Tradition der alten Herzogtümer Jülich und Geldern als regional ausgerichteter Verein. Es gibt dort Informationen zur lokalen Geschichte, Veranstaltungen zu einem erstrebenswerten Matriarchat, der internationalen Frauenbewegung und natürlich zu aktuellen frauenspezifischen Themen.
Es finden regelmäßige Veranstaltungen an jedem zweiten Mittwoch im Monat statt und werden auch zusätzliche Sondertermine angeboten.
Wir dürfen zwei Termine ankündigen
Los geht es am Mittwoch, dem 13.09.23 mit einem Vortrag von Johanna Braun-Zakaryan, welcher denTihrl trägt „Vater Rhein, der schönen Frau Ley – Sagen und Mythen zum Rhein“. Zur Einführung: Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen… Sie auch? Ich habe auch von seinen Rheintöchtern gehört, z.B.: der Mosel, der Wupper und der Maas (die ist allerdings kein Nebenfluss im eigentlichen Sinne, weil sie sich in Nachbarschaft zum Rhein in seinem Delta in die Nordsee ergießt). Aber haben Sie auch schon mal von Mutter Rhein etwas gehört? Wenn es einen Vater und Töchtern gibt, brauchen wir doch auch eine Mutter, oder?
„Nie gehört“, sagen Sie. Nun, dann wird es Zeit, einzutauchen in eine Zeit, als der Rhein weiblich war, Wasserkönigin genannt wurde. Und was hat es mit der Frau Ley auf sich? Und warum gibt es so viele Geschichten von freundlichen Wasserweiblein, wunderschönen Nixen, die auf einem im Strom sitzen, da wo er am schönsten ist und weshalb Asiaten und Amerikaner nach Deutschland kommen
Um solche Fragen zu beantworten, werden Geschichten zitiert, die an den Ufern des Rheins entlang entstanden sind und manchmal muss man auch untertauchen, um besondere Schätze zu heben, z.B. den der Nebelungen
Am Mittwoch dem 11.10.23 ist etwas über die Archäologin Dr. Marija Gimbutas (1921 – 1994) zu erfahren. Die renommierte Wissenschaftlerin wurde in Litauen geboren und ist dort aufgewachsen. In ihrem Elternhaus wurde viel Wert auf Geschichte und die Bewahrung der litauischen Volkskunst gelegt. So konnte sie von Jugend an Kenntnisse in Mythologie und Brauchtum erwerben. Die Dame studierte neben Archäologie, Linguistik, baltische Sprachen, Ethnologie und Volkskunde, was ihren archäologischen Blickwinkel erheblich erweiterte. Ihre Ausgrabungen und Entdeckungen in den neolithischen Kulturen Europas in der Zeit von 6500 – 3500 v. u. Z) enthüllen Belege für friedliche Kulturen, die jahrtausendelang ohne Krieg existierten.
Der Dokumentarfilm zeigt ihr Leben, ihre Forschungsarbeit, ihre Theorien, ihren Einfluss auf die Wissenschaft, die Frauenbewegung und auf die Sozialtheorien.
Moderiert wird die Angelegenheit von Henrika Burgener
Veranstaltungsort ist jeweils Café Kultur zur Narrenmühle, Lange Straße 167,41751 Viersen,
Der Verein hat seinen Namen natürlich von den Euroregios abgewandelt und insbesondere von der Euregio Maas-Rhein. Die wurde 1976 als Arbeitsgemeinschaft gegründet und erhielt 1991 die Rechtsform einer Stiftung (frz. fondation, ndl. stichting) nach niederländischem Recht. Sie war lange im Provinciehuis der niederländischen Provinz Limburg in Maastricht beheimatet. Seit dem 01.01.07 hat sie ihren Hauptsitz im Haus Gospertstraße 42 im belgischen Eupen. Seit 2019 ist die Euregio Maas-Rhein als Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit organisiert.