Seit dem gestrigen Montag (27.01.25) ist ein Teilstück der Blücherstaße „Hilde-Sherman-Zander-Straße“. Die Namensänderung erfolgte unter Teilnahme der Bevölkerung

Der Abschnitt der Blücherstraße, der sich zwischen Kaiser- und Regentenstraße befindet, wo auch die Zentralbibliothek ist, hat nun diesen Namen. Oberbürgermeister Felix Heinrichs hat dabei gemeinsam mit Ruthy Sherman, der Tochter der Holocaust-Überlebenden Hilde Sherman-Zander, das Schild enthüllt. Anlass dafür, diesen Tag zu wählen, ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die sowjetische Armee, was sich zum 80. Mal jährte.
Hilde Sherman-Zander wurde 1923 in Wanlo geboren, das heute zu Mönchengladbach gehört. 1941 wurde sie nach Riga deportiert und hat den Holocaust überstanden. Befreit wurde sie 1045 von Dänen in in Kiel-Hassee. Sie lebte später in Kolumbien. 2011 starb sie in Jerusalem.
„Mit dieser Umbenennung in Hilde-Sherman-Zander- Straße setzen wir hier in Mönchengladbach ein Zeichen dafür, dass … wir uns auch permanent immer wieder daran erinnern und eben nicht vergessen dürfen. Nie wieder darf es zu solchen Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschheit kommen“, wird Oberbürgermeister Felix Heinrichs zitiert, der das bei der feierlichen Enthüllung sagte. „Vor allem erinnert es uns aber auch daran, dass wir für unsere demokratischen Werte jeden Tag immer wieder aufs Neue einstehen und sie verteidigen müssen. Wir alle tragen Verantwortung für die Zukunft.“
Anlässlich der Neuauflage des Buches „Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto“ von Hilde Sherman-Zander im Jahr 2022 hatte die Jüdische Gemeinde in Mönchengladbach den Wunsch geäußert, eine Straße nach Hilde zu benennen. Den Vorschlag griffen Oberbürgermeister Felix Heinrichs und der Kulturausschuss auf und erarbeiteten den Vorschlag, ein Teilstück der Blücherstraße so umzubenennen. Der Rat hat dem Vorschlag mehrheitlich zugestimmt.
Auf diesem Teilstück der Blücherstraße stand gegenüber der heutigen Zentralbibliothek die jüdische Synagoge. Anregungen der Anwohnerschaft aus zwei Informationsveranstaltungen folgend, werden mit der Zentralbibliothek nun weitere Formen der Erinnerungskultur vor Ort erarbeitet.
Aus Anlass der Umbenennung wurde bei der Hausnummer 15-17 der jetzigen Hilde-Sherman-Zander-Straße die Synagogengedenktafel angebracht, die sich zuvor am Adenauerplatz befand und erhält damit ihren endgültigen Standortm wo bis zu ihrer Zerstörung anlässlich der „Reichspogromnacht“ 1938 die Synagoge, war, Gotteshaus und Begegnungsstätte der Juden in Mönchengladbach.
Mit der Benennung hat nun auch die Zentralbibliothek eine neue Anschrift. Dieses lautet Hilde-Sherman-Zander-Straße 6. Im weiteren Verlauf bleibt die Blücherstraße wie bisher Auch die Hausnummern ändern sich natürlich nicht.