Neue Bettrather Brücke – ein Schmuckstück

Die Stadtverwaltung Mönchengladbach beginnt mit den Arbeiten für den Abbruch und Neubau der Bettrather Brücke. Ab Montag, 19. Mai, wird das rund 130 Jahre alte Bauwerk gesperrt.  Für die Bauzeit von rund einem Jahr kann man an dieser Stelle nicht mehr zu Fuß oder mit dem Rad aus der Innenstadt zur Fahrradstraße auf der Bettrather Straße und Peter-Nonnenmühlen-Allee gelangen.

Ein Schwerpunkt der ersten Arbeitsschritte wird dabei im Bereich der Widerlager stattfinden – so heißen die seitlichen Stützbauwerke der Brücke. Hier werden Asphalt und Pflaster rückgebaut und Sondierungsbohrungen finden statt. Anschließend sollen ab Juli – noch vor dem eigentlichen Abbruch der Bestandsbrücke – die Gründungsarbeiten für die Widerlager des neuen Bauwerks erfolgen.

Visualisierung Brücke Bettrather Straße, Copyright INGE Neubau Bettrather Straße | WS & grbv

Wenn der Weg frei ist für den Abbruch der alten Brücke, was frühestens Ende August sein wird,.  wird die Hermann-Piecq-Anlage voraussichtlich für etwa 14 Tage voll gesperrt. Anschließend kann der Bau der neuen Brücke starten, der im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden soll. Die Gesamtkosten für den Brückenneubau belaufen sich auf € 7,3 Millionen und werden zu 100 Prozent aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.

Die alte Brücke ist aus statischen Gründen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr für den Autoverkehr nutzbar – was auch als nicht mehr erforderlich erachtet wird. Wenige Meter entfernt führt mit der Viersener Straße eine leistungsstarke Hauptverkehrsstraße über die Hermann-Piecq-Anlage. Das dortige Brückenbauwerk wurde erst 2021 teilerneuert. Die neue Bettrather Brücke wurde deshalb von Anfang an als reine Fuß- und Radwegebrücke konzipiert. In einem Wettbewerb aus 15 teilnehmenden Büros erhilet 2021 der Entwurf des Büros Werner Sobek AG in Zusammenarbeit mit grbv Ingenieure und dem Büro Lohaus · Carl · Köhlmos dden Zuschlag.

Die rund 52 m lange Brücke wird als Stahlbauwerk konstruiert, das ohne sichtbare Stützbauwerke oder Bögen die Hermann-Piecq-Anlage überspannt. Fahrradfahrende passieren die Brücke zukünftig über einen vier Meter breiten Radweg in der Mitte der Fahrbahn. Zufugehenden steht auf beiden Seiten ein 2,50 Mm breite Gehweg ui Verfügung. Die baulichen Elemente, die Rad- und Fußweg voneinander trennen, werden mit hölzernen Sitzauflagen ausgestattet, die zum Verweilen und Begegnen einladen.  Die integrierte LED-Beleuchtung in den Handläufen der Geländer sorgt für gute Sicht und lässt die Brücke auch in den Abendstunden zum Blickfang werden, so die Ausführenden.

Bei der Materialwahl hat man sich einiges einfallen lassen Für Holzbauteile wie Handläufe und Sitzauflagen heimische Hölzer verwendet, die in einem umweltschonenden Verfahren wetterfest gemacht wurden. Im Zuge der vertieften Planungen konnte die Konstruktion zudem so angepasst werden, dass insgesamt 150 Tonnen weniger Stahl benötigt werden als zunächst angenommen. Erleichtert wurde die Planung durch den Einsatz einer digitalen Planungsmethode, die hier erstmals bei einem Brückenbauwerk in Mönchengladbach zum Einsatz gekommen ist, heißt es. Znd weiter: Beim Building Information Modeling (BIM) arbeiten die Planungsbeteiligten nicht in Einzelplänen, sondern entwickeln auf einer digitalen Plattform gemeinsam einen virtuellen Zwilling des späteren Bauwerks.

Die neue Brücke ist Teil einer durchgängigen Radroute zwischen dem Stadtzentrum und dem „Bunten Garten“. Wie erinnerlich, wurde Ende 2023 die Bettrather Straße und die Peter-Nonnenmühlen-Allee zur Fahrradstraße umgewidmet. Mit dem Neubau der Brücke erhält diese Achse des Radverkehrs einen adäquaten Anschluss an das Gladbacher Zentrum. Die Radverbindung ist darüber hinaus Bestandteil einer regionalen Radvorrangroute, die Gladbach über Viersen mit Krefeld verbinden soll, die allerdings schon seit vielen Jahren angekündigt wird, ohne dass hier viel passiert. 

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Mönchengladbach und am ganzen Niederrhein!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.