Wärmeplanung – was auf uns zukommt

Ohne Aussprache hat der Rat der Stadt Mönchengladbach in seiner letzten Sitzung dieses Jahres die von der Verwaltung vorgelegte Wärmeplanung verabschiedet. Das heißt nach den dort als Satzung festgelegten Vorgaben werden Häuser, Wohnungen, Handel. Gewerbe und Industrie mit Wärme versorgt, die nicht mehr aus fissilen Energieträgern gewonnen werden. Das hat Vorlaufzeiten, aber 2045 erlöschen alle Feuer.

„Mit der Planung steckt die Verwaltung den Rahmen für die zukünftige Energie- und Wärmeversorgung in Mönchengladbach ab und schafft damit eine Grundlage nach der individuelle Entscheidungen getroffen werden können wie das eigenes Wohnobjekt zu zu erwärmen ist“, heißt es in einem Rundschreiben der Stabsstelle Presse und Kommunikation. Das gilt in gleichem Umfang natürlich für Vermieter von Objekten, Wohnungs- und Wohnungsbaugesellschaften. Das mit der individuellen Entscheidunghat natürlich einen Haken. Indiviuell geht eben nur noch ohne Gas, Kohle und Öl. Auch Holz dürfte nicht mehr infrage kommen.

Das alles ist auf Veranlassung einer bundesweiten Vorgabe aus Berlin zustande gekommen. und verordnet einen enormen Handlungsbedarf. 69 Prozent der Wohngebäude in Mönchengladbach wurden vor 1978 errichtet, also vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung, d.h. mindestens diese Wohngebäude sind energetisch zu sanieren Für private Haushalte ist vorgesehen, dass der Endenergiebedarf um rund ein Drittel auf rund 1,6 Millionen Megawattstunden sinkt. Rechnet man weitere Verbraucher wie die Industrie, den Gewerbesektor und den Verkehr hinzu, wird im Energiekonzept für Mönchengladbach im Jahr 2045 ein Gesamtendenergiebedarf von 3,5 Millionen Megawattstunden angenommen.

Nicht sinken, sondern steigen wird der Strombedarf. Verkehr und Industrieprozesse werden sind zu elektrifizieren. Aber auch die Wärmeerzeugung bedingt den Einsatz von Strom, etwa um Wärmepumpen zu betreiben, welche das Rückgrat der Wärmeversorgung sein sollen.

Das Konzept, das der weiteren Erwärmung der Umgebungstemperatur vorbeugen sill geht für 2045 von einem jährlichen Strombedarf von 2,15 Millionen Megawattstunden aus. Im Energiekonzept werden deshalb die Potentiale der Gewinnung von Umweltwärme durch oberflächennahe Geothermie, Abwasserwärme etc. ebenso betrachtet wie die Möglichkeiten, durch Photovoltaik und Windkraft erneuerbare Energie in Mönchengladbach zu gewinnen. Perspektivisch soll laut Energiekonzept v der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, die in Mönchengladbach, aber auch in der Region, erzeugt werden. Die Stadt strebt deshalb an, sich an regionalen Erzeugungskapazitäten etwa rund um den Tagebau Garzweiler zu beteiligen.

Zentrales Element der Wärmeplanung sind Wärmenetze als Option für die Wärmeversorgung Bislang gibt es ein solches Angebot in Mönchengladbach nicht. Sie haben sich einfach nicht gelohnt, wie das zu ändern ist, bleibt offen. Offen ist natürlich auch, wie die Wärme dafür gewonnen werden könnte, die müsste hochgradig sein, was eine Erzeugung mit einer Wärmepunpe ausschließt. Bei der Umwandlung von Wasserstoff fällt so was an, aber preiswerter Wasserstoff ist heute eine Fata Morgana.

Die Verwaltung sieht im Bereich von Eicken, Gladbach, Rheydt sowie im Zentrum von Rheindahlen Möglichkeiten. Diese sind in der Wärmeplanung als sogenannte Kerngebiete definiert. Mögliche Erweiterungsgebiete und potentielle Keimzellen für Nahwärmenetze, sind Giesenkirchen, Odenkirchen und Wickrath. Wie so etwas bis 2045 realisiert werden klnnte bleibt schleeriherhaft. Der Bau einer Brücke über die Eisenbahn dauerte z.B. in Eicken 20 Jahre. Und von 2045 trennen uns eben noch 20 Jahre.

Für alle anderen Gebiete der Stadt sind individuelle Lösungen (in dem eingangs geschilderten Raster) zu finden. Die Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage. ist eine empfohlene Möglichkeit. Sie ist aber nur wirtschaftlich zu betreiben, wenn eine niedrige Vorlauftemperatur zum Heizen ausreicht.

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