Wohnungs- und obdachlosen Menschen einen Weg zu weisen, wie sie wieder Mitglied der Stadtgesellschaft werden können, dafür sind die städtischen Unterbringungsangebote. Schon der Weg in eine Unterkunft, ist für so manchen schwer, der sich an das Leben auf der Straße gewöhnt hat. Das gelingt offenbar aber öfter, was ein Jahresbericht 2024 zeigt, der sich mit der Unterbringung beschäftigt, und im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und Gleichstellung erörtert wurde, vom Fachbereich Soziales und Wohnen erstellt.
Die Notunterkunft für Frauen und Familien an der Straße Luisental 32–34 war 2024 fast das ganze Jahr voll belegt. 170 Personen, darunter 23 Familien und 95 Frauen, nutzten dort die Möglichkeit auf einen sicheren und geschützten Aufenthalt. Insgesamt stehen dort 108 Plätze zur Verfügung. Die Einrichtung ist durchgehend geöffnet, heißt es in einer Mitteilung der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Stadt Mönchengladbach.

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Für alleinstehende Männer hat im Oktober 2024 die neue städtische Notunterkunft an der Breite Straße 160 geöffnet. Der Standort wurde gut angenommen; bis Jahresende übernachteten dort 88 Männer. Im Dezember lag die durchschnittliche Belegung bei etwa 25 Personen pro Nacht. Die Unterkunft ist aktuell abends und nachts geöffnet, eine Ausweitung auf den Tagesbetrieb ist von der Stadt geplant. Bis Ende Oktober wurde die Notschlafstelle für Männer vom Diakonischen Werk am Standort Jenaer Straße 7 betrieben.
Im Jahr 2024 sind durch die Stadt durchschnittlich gut 70 obdachlose Personen untergebracht worden; das waren mehr als in den Jahren zuvor. Ein Grund dafür ist der angespannte Wohnungsmarkt, der sich durch den Ukrainekrieg weiter verschärft hat. Viele Menschen bleiben deshalb länger in den städtischen Notschlafstellen. Die Gründe für Obdachlosigkeit sind oft vielfältig: Neben ökonomischen Faktoren, wie beispielsweise Geldsorgen, spielen auch gesundheitliche und soziale Probleme eine Rolle.
Laut dem Bericht fehlt es vor allem an Übergangswohnungen für Menschen, die nicht unmittelbar auf dem regulären Wohnungsmarkt untergebracht werden können, aber auch nicht für stationäre Hilfesysteme vorgesehen sind. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Beratung und Verwaltung. Neben diesen Herausforderungen zeigt der Bericht ebenso positive Entwicklungen. So ist es gelungen, die Akzeptanz für die neuen Unterkünfte bei Männern, die schon lange Zeit wohnungslos leben, zu erhöhen und sie für die Einrichtungen zu gewinnen.