Zukunftsfähige Mobilität

Weniger Lärm, weniger Emissionen, weniger Staus. Den Autoverkehr zu reduzieren, insbesondere in den Innenstädten, ist en vogue. Damit das gelingen kann, braucht es attraktive und geeignete Alternativen zum Auto. Busse und Bahnen spielen da mit, auch Elektromobilität, insbesondere zweirädrige. Die Stadt Mönchengladbach möchte – wie sie in einer Mitteilung erklärt, aus der wir zitieren dürfen  – auch neue und alternative Mobilitätsangebote und-formen sich etablieren sehen. Im Ausschuss für Umwelt und Mobilität am 10 April gab die Verwaltung einen Sachstandsbericht zur Entwicklung neuer Mobilitätsformen und -angebote in der Stadt.

Elektrotretroller
Sie sind das klassische Fahrzeug für die erste oder letzte Meile – beispielsweise nach einer Busfahrt. 2019 brachte der erste Anbieter seine E-Scooter in Mönchengladbach auf den Markt. Anfang 2025 waren rund 1.100 Fahrzeuge der Anbieter Bolt und Dott in den innerstädtischen Bereichen nutzbar. Mit der Firma Voi kam Ende März ein weiterer Anbieter hinzu. Die Zahl der Roller erhöht sich damit auf 1.900. Zuletzt wurden 1.840 Fahrten täglich registriert. Mit insgesamt über 1 Million zurückgelegten Kilometern pro Jahr sind die Mietroller in Mönchengladbach ein etablierter Baustein im Mobilitätsmix. Die Beschwerdelage ist gleichbleibend niedrig. Falsch geparkte Roller werden nach Meldung meist innerhalb von 24 Stunden von den Anbietern umgesetzt. Zudem hat die Stadt großzügige Parkverbotszonen festgelegt – etwa vor Altenheimen oder in Grünanlagen.

eLadesäulen an einer Tankstelle, immer noch zu langsam und kompliziert

eLadesäulen
In Sachen Lärm und Emissionen haben eAutos gegenüber klassischen Verbrennern die Nase vorn. Aber nur hier, denn die Akzeptanz ist noch erschreckend niedrig, lediglich etwas mehr als 3% der aktuell zugelassenene Autos sind rein elektrisch in NRW. Wichtig sind öffentliche eLadesäulen. Aktuell existieren in Mönchengladbach 215 solcher mit insgesamt 444 Ladepunkten. Weitere 80 sind genehmigt. Das ist natürlich immer noch viel zu wenig und weiterer Missmut entsteht, wenn Ladesäulen gerade nicht nutzbar sind, weil nicht dem Autotyp entsprechend. Die Stadtverwaltung meint, Maßnahmen, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigen, sind derzeit deshalb nicht erforderlich. Stattdessen möchte die Stadtverwaltung im Rahmen ihres zukünftigen Parkraumkonzeptes prüfen, inwiefern durch Vorgaben stärker gesteuert werden kann, wo künftige Anlagen platziert werden.

Fahrradparken
Um den Fahrradverkehr zu stärken, braucht es in erster Linie gute und sichere Radwege. Aber auch die Möglichkeit, sein Fahrrad sicher abstellen zu können, gewinnt gerade wegen kostspieliger eBikes an Bedeutung. Bei Straßen-, Platz- oder Parkumgestaltungen verbaut die Stadt deshalb regelmäßig sogenannte Fahrradbügel, an denen man das Zweirad anschließen kann. Darüber hinaus sind Fahrradgaragen eine Möglichkeit, ein sicheres und wetterfestes Abstellangebot zu unterbreiten.

Einen Testlauf für abschließbare Fahrradboxen hat die Stadt zusammen mit ihrer Tochter Parken MG und der örtlichen Firma Paul Wolff GmbH im Frühjahr 2024 gestartet. Je sechs Boxen wurden an zwei Standorten – in den Innenstädten von Rheydt und Mönchengladbach – aufgestellt. Die mags spendierte noch ein Gründach. Am 15. April läuft dieser Testlauf aus, da die Nachfrage zu gering war. So verzeichnete die Box in der Gladbacher Albertusstraße in den ersten zehn Monaten 249 Mietvorgänge, in Rheydt auf der Friedrich-Ebert-Straße waren es 80. Ein wirtschaftlicher Betrieb der Fahrradboxen ist so absehbar nicht möglich.

Einen neuen Ansatz, der weitere wertvolle Erkenntnisse zur potentiellen Nachfrage bringen kann, stellt die Fahrradsammelgarage in der Lüpertzender Straße dar. Ihr Betrieb wird derzeit vorbereitet. In der Sammelgarage kommen zwanzig Fahrräder unter – je zehn pro „Stockwerk“. Vor allem aber ist die Lage der Garage eine andere. Sie ist innenstadtnah platziert, doch steht sie zudem in einer Wohnstraße, direkt an der Volkshochschule und der Musikschule. Insofern ergbit sich eine neue  Zielgruppe

Carsharing
Das hat sich in Mönchengladbach nicht durchgesetzt. Es konnte sich bislang kein Carsharing-Angebot etablieren. 2015 startete Ford ein stationsbasiertes Angebot, das aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit wieder eingestellt wurde. Auch der Versuch der NEW, Dienstfahrzeuge zu Feierabend- und Wochenendzeiten der Öffentlichkeit anzubieten, stellte sich als unwirtschaftlich heraus und wurde Ende 2023 nach gut einem Jahr Betriebs wieder eingestellt funktionierte aber auch in dem Jahr nie richtig.

Nutzerfreundliche, zuverlässige, flexible und dabei umwelt- und ressourcenschonende Alternativen als Ergänzung zu konventionellen Mobilitätsformen sollen feste Bestandteile eines fortlaufend auszubauenden multimodalen Angebotes in der Gesamtstadt werden. Bereits der 2018 politisch beschlossene Mobilitätsplan stellt die Förderung neuer und umweltschonender Mobilitätsformen bzw. Mobilitätsangebote in den Fokus. In ihrer Gesamtstrategie hat sich die Stadt Mönchengladbach zudem das Handlungsfeld „zukunftsfähige Mobilität“ auf die Fahnen geschrieben, schließt die Mitteilung

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