Zum Wohle der Stadt

Waren schon die Zahlen, die zu dem Investitionsvolumen, das die Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach in 2024 für 2023 vorlegte, beeindruckend (a. 12,1 Mio. €), um so mehr die für 2024 (ca.15,5 Mio. €). Das vermittelt einen Eindruck von dem rasanten Wachstum, den die Gesellschaft hinlegt. 2020 investierte man z.B. gerade mal ca. 2.7 Mio. €. Auch die Umsätze wachsen, von 2023 auf ’24 von 12,7 Mio € auf 20,8 Mio. €. Dass trotzdem nur ein bescheidener Gewinn herausspringt in Höhe von 0,5 Mio. €, und der auch nur zustande kommt, weil die NEW wieder eine normale Dividende ausschüttet, darf hinterfragt werden. In 2023 war die EWMG bekanntlich in die roten Zahlen gerutscht, weil die Ausschüttung der NEW lediglich  270.000 € lieferte. Was der Versorger damals verbockte, blieb damals wie heute sein Geheimnis. Er selbst ist nicht sehr auskunftsfreudig. Dr. Ulrich Schückhaus, der Sprecher des Vorstands der EWGM. auf der diesjährigen Jahresmedienkonferenz danach befragt, beantwortete die Frage des Gladbacher Tageblatts nicht so, dass es daraus Erkenntnis gewonnen werden konnte. Seine Geschäftsführerin, Claudia Schwan-Schmitz, die zugleich Beigeordnete der Stadtverwaltung ist, konnte nicht befragt werden, ließ sich krankheitsbedingt entschuldigen.

Luftaufnahme vom Beginn der Hindenburgstraße, hier ist eine Bereinigung vorgesehen

Ein Schwerpunkt der Entwicklungsgesellschaft ist Wohnraum zu schaffen. Hier ist das Projekt Maria Hilf Terrassen schon seit einigen Jahren im Umlauf. Nun sind zwei Mehrfamilienhäuser plus Tiefgarage und ein Riegel aus sieben Stadthäusern im Norden des Baugebiets für Investitionen ausgeschrieben. Aber ehe hier Leute einziehen, dürfte es noch eine ganze Weile dauern. Als Zielfenster für den Abschluss ist 2035 vorgesehen.

Dr. Ulrich Schückhaus, links im Bild und Aufsichtsratsvorsitzender Janann Safi wäjrend der Medienkonferenz, Foto Philipp Maas für Gladbacher Tageblatt

Näher dran ist man in Venn. Im Baugebiet Flipsenpesch wurden im ersten Bauabschnitt 29 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften vergeben. Die Bewerbungsfrist für den zweiten Bauabschnitt mit weiteren 27 Grundstücken endete am 1. Mai 2025, die Sichtung der Bewerbungen läuft. In diesem Jahr haben private Bauherren aber noch in einem weiteren Gebiet Chancen auf ein Eigenheim. Voraussichtlich Ende 2025 geht die EWMG im Los 1 des REME-Geländes mit 14 Einfamilien- und Doppelhausgrundstücke an den Markt. Das Grundstück für das angrenzende Baufeld für freistehende Mehrfamilienhaus-bebauung mit Tiefgarage ist an einen Investor vergeben.

Um für künftige Entwicklungen gerüstet zu sein, betreibt die Gesellschaft Flächenmanagement. Sie kauft Immobilien, Brachflächen und Areale an, die dann im Sinne der gesamtstädtischen Strategie weiterentwickelt werden. Aktuelles Beispiel: Zwei Ankäufe in Rheydt zahlen auf den B-Plan 811/S „Quartier am Cityhaus“ ein, der in Rheydt an der Mühlenstraße Kitaplätze, Wohnflächen und mehr Freiraum schaffen will.  Aber das ist Schnee von morgen.

Die Pläne für den Durchbruch zwischen Hindenburgstraße und Museum Abteiberg nehmen Gestalt an. Die Entkernungsarbeiten sind abgeschlossen, der Abbruch startet noch im zweiten Quartal 2025. Die Stadt wird mit der Baumaßnahme voraussichtlich 2026 beginnen, alles im Sinne, die Innenstadt attraktiver zu machen, zum Wohle der Stadt.

Das sind bei weitem nicht alle Geschäftsfelder, auf denen die Gesellschaft aktiv ist. Erwähnt werden soll noch der Hockeypark, der erweitert wird oder die Umgestaltung des Johann-Peter-Boelling-Platzes. Und die EWMG ist natürlich nicht die einzige Gesellschaft, die sich in der Stadt um Wohnraum kümmert, es gibt noch, z.B. die WohnBau und die GEWOGE. Hier Kräfte freizusetzen wäre dringend notwendig, vor allem im sozialen Wohnungsbau.

Und dann gibt es noch das Projekt Seestadt, von dem es sogar eine fulminante Webseite gibt. Die Catella Projektmanagement GmbH sagte 2020 als Investor 2.000 Wohneinheiten, die hier in den nächsten 15 Jahren errichtet werden sollen. 2023 wurde der dafür vorgesehene Bebauungsplan vom Verwaltungsgericht in Münster verworfen. Das hat die Stadt inzwischen geheilt. Realisiert ist  von der Seestadt allerdings bisher nur ein Straßenzug, und an den Häusern sind viele Rollos unten, was heißt, die Wohnungen sind nicht vermietet, was bei Quadratmeter-Preisen von 10,- € bis 13,- €  und mehr kein Wunder ist.

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