Der Verbraucherpreisindex ist in Nordrhein-Westfalen im Juli 2023 um 5,8 % höher als im gleichen Zeitraum 2022, teilt Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mit Im Juni betrug der Preisauftrieb 6,2 %. Das ist exakt die Inflationsrate, wie sie bundesweit für Juli ’23 ermittelt wurde.
Im Verhältnis zu Juli 2022 stiegen in NRW insbesondere die Preise für Nahrungsmittel (+11,9 %; darunter Brot und Getreideerzeugnisse sowie Gemüse um jeweils +17,3 %). Günstiger als im entsprechenden Vorjahresmonat wurden z.B. Butter (−26,5 %), Dieselkraftstoff (−16,6 %) sowie Speisefette/-öle (−12,8 %) angeboten.
Auch im Juli 2023 wirkte sich der sogenannte Basiseffekt auf die Inflationsrate aus: Im letzten Jahr dämpfte in den Monaten Juni bis August das 9-Euro-Ticket die Preisentwicklung. Der überdurchschnittlich hohe Preisanstieg bei der kombinierten Personenbeförderung im Juli 2023 (+129,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat) resultiert aus diesem Basiseffekt.
Im Vergleich zu Juni 2023 stiegen im Juli 2023 z.B. die Preise für Dieselkraftstoff (+2,8 %) und Übernachtungen (+1,5 %). Im Bereich der Nahrungsmittel war die Preisentwicklung uneinheitlich: Die Preise für Gurken (+15,6 %) und Äpfel (+4,8 %) zogen an; Paprika (−20,9 %), Möhren (−10,0 %) und Tomaten (−8,1 %) wurden dagegen günstiger angeboten. Vor dem Hintergrund der beginnen Rabattaktionen in Bekleidungsgeschäften sanken die Preise für Bekleidung (−5,6 %).
PS: Volkswirtschaftlich betrachtet erleben wir eine Stagflation, d.h. steigende Preise bei nachlassender Wirtschaftskraft, eine sehr gefährliche Entwicklung, weil in diesem Szenario Zinserhöhungen der Notenbank wenig nützen, bis kontraproduktiv sind. Neu ist, dass gegen die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, die für die negative Entwicklung verantwortlich gemacht wird, seitens renommierter Wirtschaftsführer opponiert wird.