Vom Wiegen wird das Schwein nicht fett, aber man weiß dann wenigstens, was noch zu tun ist. So ähnlich ist zu verstehen, dass die Stadt Mönchengladbach seit vielen Jahren an einer Befragung teilnimmt, die vom Institut für Handelsforschung in Köln in deutschen Innenstädten veranstaltet wird, in diesem Fall in 107, im Sommer und Herbst vergangenen Jahres. Am heutigen Dienstag, dem 18. Februar, nahmen sich OB Felix Heinrichs, Friedhelm Lange, Chef der Marketinggesellschaft der Stadt und der Projektleiter bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Michel Hontoy, Zeit den Medien die Ergebnisse zu erläutern, welche sich für Mönchengladbach und Rheydt herauskristallisierten und sich den Fragen zu stellen, die sich daraus ergeben.

Fragen stellen sich natürlich viele, denn so richtig zufrieden sind die Befragten mit den beiden Innenstädten nicht, wenn auch etwas zufriedener als 2022. Denn ob die Note 2,6 (nach dieser Befragung) oder 3,2 (2022) beträgt, sagt wenig darüber aus, was für die Stadt empfunden wird, den Platz, wo man fragt, im Stadtteil Rheydt am Markt, in Gladbach am Sonnenhausplatz. Und: sehr wesentlich: es wurden nicht mehr viele Besucher von außerhalb angetroffen, überhaupt lässt die Attraktivität für das Umland und auch für die weiter entfernten Bereiche nach.
Das ist ein Faktum, das allerdings wenig bis nichts über die wirkliche Qualität Mönchengladbachs als größte Stadt am linken Niederrhein aussagt.
Wenn der OB während der Präsentation der Ergebnisse der Befragung darauf hinweist, was alles in der Stadt an Positiven in den vergangenen zwei Jahren entstanden ist, der neue Geropark, der revitalisierte Sonnenhausplatz, der endlich fertig gewordene Hans Jonas Park – und die Reihe ließe sich noch lange fortsetzten, denn in Rheydt ist ja auch einiges passiert, dann sind das alles Highlights, welche die Aufenthaltsqualität erheblich verbessern und vielleicht auch dazu beigetragen haben, dass die Benotung ein wenig besser wurde. Aber wenn man das nicht nach außen trägt, werden es eben viel zu wenige wissen und den Weg in die Vitusstadt suchen. Die beherbergt – nur um ein Beispiel zu nennen – einen weltberühmten Museumsbau, nur fast niemand hat davon je etwas gehört.
Nun soll nicht der Eindruck erweckt werden, aus dem Wiegen des Schweins, seien keine Schlüsse zu ziehen. Mobilität ist so etwas, sie ist im Wandel. Der öffentliche Nahverkehr ist in Gladbach unterentwickelt. 21, 9% der Befragten bewegen sich so in die Stadt. In Städten gleicher Größenordnung sind das 38,2%. Mit dem Auto oder dem Kraftrad sind 43,9% unterwegs, während das in vergleichbaren Großstädten 33,6% sind. Das ist noch alles im Rahmen. Aus diesem fällt der Fahrradverkehr. Mit dem Rad sind 26%, vor zwei Jahren waren das 11,8%, und im Schnitt der Großstädte ergeben sich 12.5%. Und das, obwohl Mönchengladbach von der Topografie her nicht besonders fahrradfreundlich ist. Erklären lässt sich das natürlich damit, dass die Verbreitung von Pedelecs und eBikes überproportional zugelegt hat.
Wer die von der WFMG aufbereitete Studie insgesamt interessant findet, dem kann mit diesem Link geholfen werden.