Kriminalität nimmt zu

Der Eindruck, dass das Leben in der Stadt unsicherer geworden ist, wird vom Jahresbericht Kriminalität, welcher von der Direktion Kriminalität im Polizeipräsidium für 2022 vorgelegt wird, bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden in Mönchengladbach 24.951 Straftaten der Polizei bekannt, das sind 2.529 mehr oder 11,28% als 2021. Die Häufigkeitszahl (Delikte pro 100.000 Einwohner), die rechnerisch etwas über die durch Kriminalität verursachte Gefährdung der Bevölkerung aussagt, ist in 2022 auf 9.560 (2021= 8.635) gestiegen. Sie liegt auch deutlich über der Häufigkeitszahl, die für das Land NRW ermittelt wurde: 7.624 (2021 = 6.703).

Im Dienst der Bevölkerung, Mathis Wiesselmann, links im Bild und Guido Henn, eine Aufnahme zur Erinnerung am Ende der Präsentation im Präsidium

Nun sind Straftaten nicht gleich Straftaten, viele spielen sich im Verborgenen ab, wie z.B. die Computerkriminalität oder Betrugsdelikte. Über sie wird selten berichtet – mit Ausnahme derer, denen Menschen im fortgeschrittenen Alter zum Opfer fallen.

Besorgniserregend ist die Zunahme der Gewaltkriminalität. Hier ist eine Zunahme von 40,54% festgestellt auf 1.092 registrierte Fälle, wovon  749 uuf gefährliche und schwere Körperverletzung entfallen. Auch Mord und Totschlag nahmen stark zu. Darauf entfielen 15 Fälle, in 2021 waren es lediglich 5, darin enthalten sind auch die Versuche.

Gewalt an Schulen ist auch ein Thema. Hier wurden 269 Delikte registriert. Das waren deutlich mehr als 2021 (197) und 2020 (229).

Brennpunkte in der Stadt liegen in MG Nord wo in 2022 9.567 Delikte offenbar wurden und in MG Süd, wo 7.466 Fälle gezählt wurden. Im Westen der Stadt, wo sich viele unbebaute Flächen befinden, waren es 2.685 und im Osten 3.342.

Von den 24.951 registrierten Delikten wurden 13.443 aufgeklärt, das sind 53, 68%, das waren etwas weniger als in 2021, als 61,47% aufgeklärt wurden. Überhaupt ist diese Zahl nicht sehr aussagekräftig. Sie setzt sich aus sehr niedrigen Aufklärungsquoten, z.B. beim Dieb stahl aus und an Kfz. (7,64%) und sehr hohen, z.B. bei Drogenkriminalität (95,73%). Auf die Dunkelziffer in diesem Bereich vom Gladbacher Tageblatt befragt, wollten weder Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, noch Kriminaldirektor Guido Henn eine Aussage machen, etwa 60% der aufgeklärten Fälle in diesem Teilbereich entfallen auf Handel und Anbau von Cannabis, der Rest sind sogenannte harte Drogen.

Es gibt Straftaten in der Stadt, bei der es praktisch keine Aufklärungsquote gibt, das sind die Geldautomatensprengungen. Davon sind in 2021 nach Auskunft von Guide Henn drei und in den ersten zwei Monaten ds.Js. schon wieder drei vorgefallen. Hier werden Banden aus Holland wohl identifiziert, aber nicht dingfest gemacht. Die haben ihr Geschäftsfeld ins Ausland – nicht nur nach Mönchengladbach und Umfeld – verlegt, weil in ihrem Heimatland Raub auf Geldautomaten nicht mehr rentabel ist, weil die Geldinstitute dort Mittel und Wege gefunden haben, dem Treiben ein Ende zu bereiten, in dem das Geld nach einer Explosion unbrauchbar wird.

Wir kommen auf Teilbereiche der Statistik, insbesondere auf die, die sich mit häuslicher Gewalt, sexuellen Delikten, auch die der Kinderpornografie beschäftigen, zurück.

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