Marketing-Förderpreis verliehen

Der Marketing Club Mönchengladbach e.V. fördert traditionell junge Studierende, die an der Hochschule Niederrhein mit ihrer Bachelorarbeit in Inhalt und Aufmachung aus dem Kreis des Üblichen herausragen. In 2020 konnte aus den bekannten Gründen kein Preis verliehen werden. So kam Klaudius Holtkamp jetzt in den Genuss des Preise in Höhe von € 1000,-, eines Awards und einer Urkunde. Um dabei zu sein, versammelten sich Clubmitglieder und Gäste im Balkonzimmer der KFH Halle. 

Klaudius Holtkamp und Frank Glatzel, der Präsident des Marketing Clubs

Klaudius Holtkamp beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit dem Thema „Zukunftsfähigkeit innerstädtischer Geschäftszentren – Chancen und Risiken sowie Handlungsempfehlungen für das Stadtmarketing, dargestellt am Beispiel der Stadt Essen“. Die Hochschule Niederrhein hätte es sicher lieber gesehen, er hätte sich mit der Situation in Gladbach beschäftigt, wo das Thema genau so aktuell ist, wie anderswo, aber der junge Mann ist nun mal in Essen aufgewachsen. Da waren die Kontakte in der Ruhrmetropole leichter herzustellen als hier am Niederrhein. Holtkamp hat den Campus in Gladbach auch schon verlassen, um in Münster seinen „Master zu bauen“, wie es so schön heißt.

Der theoretische Hintergrund seiner Arbeit handelt von der Situation des Einzelhandels insgesamt, bei dem der Anteil des eCommerce in der Zeit von 2000 bis 20018 von 1 Mrd. € auf 65,1 Mrd. € angewachsen ist, was den stationären Handel vor Probleme stellt. Und die mittleren Großstädte, zu denen Essen mit fast 600.000 Einwohnern ebenso gehört wie Gladbach mit ca. 260.000, stehen auch im Wettbewerb mit den Zentren Berlin, Hamburg, Frankfurt/M. oder München und auch mit solchen, die sich ein attraktives Stadtbild zugelegt haben, wie Düsseldorf. Der praktische Teil der Arbeit stützte sich auf Erkundungen bei einem Einzelhandelsring, einem Immobilienfachmann und einem Politiker in Essen. Auf die etwas dünne Datenlage hier vom Gladbacher Tageblatt nach der Preisverleihung angesprochen, meinte Holtkamp, der Fundus im theoretischen Teil gleiche das aus.

Klaudius Holtkamp empfiehlt dem Stadtmarketing – in Gladbach wäre das die Wirtschaftsförderung – u.a. die Filialisten in die Verantwortung zu nehmen, um einen guten Branchenmix in der Innenstadt zu erreichen, Gastronomie und Kultur zu integrieren sowie Alleinstellungsmerkmale – Beispiel Düsseldorf – herauszuarbeiten. Der Preisträger erwartet, dass so ein „Trading-Down-Prozess“ mit Umsatzrückgang, Rückzug von Unternehmen, sinkenden Steuereinnahmen, sinkenden öffentlichen Investitionen sowie Geschäftsschließungen und Dauerleerstand gestoppt werden könne. 

Laudator des Preisträgers, Prof. Dr. Ingo Bieberstein, lobte den Fleiß des Preisträgers sowie die Praxisnähe seiner Arbeit und würzte seinen Vortrag mit Schilderungen von Begegnungen mit Holtkamp während seiner Zeit auf dem Campus der Vitusstadt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung kam Sinan Heesen, Gesellschafter und Geschäftsführer der Heesen Gruppe, zu Wort. Er sprach zum Thema „Die Heesen Gruppe – Wachstum bedeutet andauernde Optimierung.“ Wie erinnerlich, ist die Gruppe seit Sommer dieses Jahres Pächter der Gastronomie in der Kaiser Friedrich Halle und hat es verstanden, die seit einigen Jahren etwas vernachlässigte Lokalität zu neuer Attraktivität zu verhelfen. Dabei kann er Kontakte zum TiG  in Eicken (Theater im Gründungshaus) mit Veranstaltungsprogramm aus Kabarett, Comedy und Musik die Kultur nutzen. Nutzbringend für den Gastronom und die Öffentlichkeit ist auch sein Restaurant „Ninety Nine“, in dem eine gehobene Küche an der Tagesordnung ist. Für 2022 ist eine weitere Lokalität zur Bereicherung der Mönchengladbacher Kultur-Szene geplant, was das ist, und wie es aussieht, wollte Sinan Heesen an diesem Abend noch nicht verraten.

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