Die Stadt Mönchengladbach hat 2022 € 66,47 Mio. mehr eingenommen als ausgegeben. Das ist sprudelnden Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu danken, was nebenbei auch heißt, in Gladbach ansässige Unternehmen verdienen gut. Das wurde in der jüngsten Ratssitzung bekannt.
Dort stellte Stadtkämmerer Michael Heck den Entwurf der Jahresrechnung 2022 vor mit dem Hinweis, man habe das eigentlich nicht erwartet, da der Umgang mit Corona und die Folgen der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine anderes erwarten ließ. Bei Isolierung der durch Corona und die Auswirkungen des Krieges verursachten Kosten schließt das Haushaltsjahr sogar mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von €107,38 Mio. ab und ist damit um € 104,82 Mio. besser als geplant. Bei einer Bilanzsumme von € 3,18 Mrd. konnte das Eigenkapital – ebenfalls bei einer Isolierung der Covid-19 und Ukrainekosten – auf € 973,88 Mio. erhöht werden.
Aufgrund des Jahresergebnisses konnte die Gesamtverschuldung, die sich aus der Summe von Liquiditäts- und Investitionskrediten zusammensetzt um rund € 59,37 Mio. im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden, nicht zum ersten Mal. Die Gesamtverschuldung betrug zum 31.12.22 allerdings immer noch € 706,85 Mio.
Stadtkämmerer Heck zur Jahresrechnung 2022: „Der in Mönchengladbach vorhandene Branchenmix und die erbrachte Wirtschaftsleistung zeigten sich auch im Jahr 2022 als sehr krisenresistent. Das insbesondere bei der Gewerbesteuer erzielte Ergebnis liegt deutlich über der Planung und trägt einen großen Teil zum sehr positiven Jahresabschluss bei. Vorbehaltlich der Testierung und dem Beschluss des Rates zur Ergebnisverwendung können wir mit diesem sehr positiven Jahresabschluss durch die Erhöhung der Ausgleichsrücklage weitere Risikovorsorge für die Haushalte zukünftiger Jahre betreiben“. Dieser Jahresabschluss dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einschätzung der künftigen finanziellen Entwicklung aufgrund der mit dem Krieg gegen die Ukraine und den damit auf den Haushalt der Stadt verbundenen unmittelbaren und mittelbaren Belastungen weiterhin schwer vorhersehbar sein werde, so Michael Heck weiter.
Das sieht Oberbürgermeister Felix Heinrichs ähnlich: „Gerade vor diesem Hintergrund ist eine permanente transparente Risikobetrachtung der Haushaltsentwicklung der richtige Weg, um die in den letzten Jahren durch ausgeglichene Haushalte mühsam erzielten Handlungsspielräume zu halten. Die Stadt setzt dazu im Sinne einer Prioisierung notwendiger Maßnahmen der Gesamtstrategie entsprechende Controlling- und Steuerungsmechanismen ein. Insgesamt werden wir die Chancen des Strukturwandels für die Sicherung des nachhaltigen Wohlstandes nutzen und in unsere Infrastruktur, in Schulen und öffentliche Einrichtungen investieren, ohne den Haushaltsausgleich aus den Augen zu verlieren. Das ist unsere Verantwortung gegenüber allen, die zu diesem positiven Jahresergebnis beigetragen haben“.