Der Flughafen Mönchengladbach (MGL) baut das Geschäftsfeld des Geschäftsreiseverkehrs aus. Dafür wurde eine Kooperation mit der Excellent Air GmbH begründet, die ihren Firmensitz in Memmingen im Allgäu hat. Dafür kamen am heutigen Mittwoch (04.05.22) Jochen Lösch, CEO und Ronald Duinker, Manager Strategic Development, nach Gladbach und gaben die Partnerschaft anlässlich der Jahrespressekonferenz des MGL in der Halle 7 auf dem Flugplatz bekannt.
Excellent Air GmbH bietet seit 2014 als Charterflugunternehmen Business- und Privatflüge an und decken den gesamten europäischen Luftraum ab. Zu ihrer Flotte gehören 16 Business Jets, von denen sich allerdings 15 in anderem Eigentum befinden. Die zweistrahligen Jets bieten eine Sitzkapazität für bis zu neun Passagieren.
Jochen Lösch vom Gladbacher Tageblatt befragt, wie viel Flugbewegungen er denn wohl im Jahr von und nach MGL generieren könne, sah sich allerdings nicht in der Lage eine Zahl dazu zu nennen, mit der Begründung, die Partnerschaft sei nicht auf Basis eines Marketingplans entstanden.
Im Rahmen der Kooperation mit dem MGL werden Direktflüge von und nach Mönchengladbach angeboten. Davon können Individualreisende, aber vor allem auch Unternehmen in der Region profitieren, die ihre Geschäftsreisen unkompliziert starten und abwickeln können Im Vergleich zu Verkehrsflughäfen ist die Zeit zwischen Anreise und Boarding am MGL deutlich kürzer. Es kann quasi vom Auto direkt in den Flieger gehen. Das ist ein Service, den es sonst eher selten in Europa gibt.
Mit einem erneut verbesserten Jahresergebnis – es ist allerdings noch tiefrot – und einem zweistelligen Wachstum bei den Arbeitsplatzzahlen knüpfte der Flughafen Mönchengladbach in 2021 an die guten Entwicklungen der vergangenen Jahre an. Bewährtes stärken und neue Impulse setzen ist das Motto für das laufende Geschäftsjahr.
Ein attraktives Angebot für Reisende und Piloten ebenso wie für Besucher des MGL und die Luftfahrt-Community am Platz soll eine Gastronomie im östlichen Terminal-Anbau werden, wofür auch iAußenterrasse mit Blick über das Vorfeld genutzt wird. Ab 2023 wird hier gehoben Küche mit regionalen Spezialitäten angeboten. Die notwendigen Aus- und Umbaumaßnahmen laufen. So soll ein Publikumsmagnet geschaffen werden, was die Attraktivität des Flugplatzes für Besucher und Freunde guter Küche in den ansässigen Unternehmen, wie auch Nutzer des Airports werden.
In einer Zeit, in der das Fliegen neu gedacht wird, positioniert sich der Flughafen als Innovationszentrum und Reallabor. Hier werden Verfahren entwickelt und belastbar getestet, wie bemannte und unbemannte Flugobjekte im Regelbetrieb ungestört miteinander agieren können – in einem komplexen Luftraum sowie mit den notwendigen Prozessen und Systemen am Boden. Auch bei den großen Zukunftsthemen Klimaschutz und Digitalisierung geht der MGL als Innovationsflughafen und „smarter Airport“ voran, u.a. mit Plänen für eine automatisierte intelligente Prozesssteuerung und einen Live Kohlendioxyd-Ticker sowie mit Forschungen zu Flugbetriebskonzepten für neue Antriebe mit reduziertem Kohlendioxyd-Ausstoß
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt SkyCab hat 2021 seinen ersten Praxistest mit einer Songbird-Drohne von Germandrones erfolgreich bestanden. Das kleinskalierte SkyCab absolvierte einen Flug um das Mönchengladbacher Stadtgebiet mit Zwischenlandung am Borussia-Stadion im Nordpark. Die Drohne startet und landet dabei senkrecht wie das zu entwickelnde Flugtaxi. 2022 wird der Praxistest mit einem manntragenden eFlugzeug fortgeführt. Zudem steht das Ausbildungskonzept für Lufttaxi-Piloten „Pilot Light“ auf der Agenda. „Der MGL bietet hier beste Voraussetzungen, da er mit mehreren Flugschulen am Platz bereits über einen Ausbildungsschwerpunkt mit entsprechender Infrastruktur verfügt“, sagte Flughafenchef Andreas Ungar auf der Medienkonferenz.
