Mieten ist in Gladbach günstiger als bauen

Das 2017 im Fachbereich Stadtentwicklung und Planung geschaffene Handlungsfeld „Wohnen“ legt nun den Wohnungsmarktbericht 2021 vor, in dem alle Werte, wie sie sich 2020 darstellen, zusammengetragen und ausgewertet wurden. Der Bericht ist auf der städtischen Website verfügbar und kann hier eingesehen und heruntergeladen werden.

Wie es in dem Bericht heißt, ist der Wohnungsmarkt Mönchengladbach auch 2020 von einer steigenden Nachfrage gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr eher moderat gewachsen und mit 700 fertiggestellten Wohnungen wurde ein Spitzenwert erreicht, aber es wurde auch alles teuer. Dabei sind die Kaufpreise für Wohnimmobiliendeutlich stärker gestiegen als die Mieten. Besonders stark trifft diese Entwicklung auf Bestandsimmobilien zu. So sind die Kaufpreise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser seit 2012 im Mittel um 69 Prozent und für bestehende Mietswohnungen sogar um 77 Prozent gestiegen. Gleichzeitig haben die Mieten im selben Zeitraum nur um 28 Prozent zugelegt. 

Vignette: EMWG

Bei den Mieten fällt auf, dass diese nicht mehr nur in den Innenstadtlagen in Mönchengladbach und im Stadtteil Rheydt deutliche Preissteigerungen erreichen. Auch in anderen zentralen Lagen wird Mieten teurer, etwa in Rheindahlen und Wickrath, Schrievers, Schmölderpark oder Hardterbroich-Pesch. Auffällig: Wer einmal geeigneten Wohnraum gefunden hat, zieht seltener um. Nur knapp 15.300 Umzüge hat es 2020 in Mönchengladbach gegeben, rund 3.500 weniger als im Vorjahr. Zwar ist die Fluktuation bereits seit 2015 rückläufig, der deutliche Einbruch im Berichtsjahr dürfte aber auch eine Auswirkung der einsetzenden Corona-Restriktionen sein.

Der Wohnungsmarktbericht wird in seiner jetzigen Form seit 2019 veröffentlicht. Er bietet eine umfassende Analyse über Angebot und Nachfrage sowie über Entwicklungen und Trends auf dem Mönchengladbacher Wohnungsmarkt. Damit ist er eine wichtige Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Verwaltungshandeln gleichermaßen. Die Erkenntnisse aus dem Bericht fließen in ein Handlungskonzept „Wohnen“ ein. Das Konzept entwickelt die Stadtverwaltung zurzeit gemeinsam mit denen, die es interessiert. Dazu gehören die Bau- und Wohnungswirtschaft. Im Ergebnis soll ein zielgruppen- und quartiersbezogenes Programm für ein „Wohnen für alle“ entstehen. Dieses Ziel hat die Stadt Mönchengladbach in ihrer städtischen Gesamtstrategie verankert. Der Abschlussbericht für das Handlungskonzept „Wohnen“ soll Ende 2022 vorgestellt werden.

close

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Mönchengladbach und am ganzen Niederrhein!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.