Die Otto von Bylandt-Gesellschaft hat aktuell das 33. Rheydter Jahrbuch aufgelegt, das eigentlich das Gladbacher Jahrbuch ist. Und das kommt auch im Untertitel zum Ausdruck, wo es heißt, „Für Geschichte und Kultur der Stadt Mönchengladbach“. Der ist seit dem 32. Jahrbuch mit auf der Titelseite. Nun könnte man meinen, es bemühten sich schon viele Leute um das, und bringe das Jahrbuch neue Erkenntnisse? Ja, das ist der Fall.
Der Untertitel ist zugleich Redaktionsprogramm. Der Herausgeber ist die Otto von Bylandt-Gesellschaft und federführend ihr Vorsitzender des Vorstand, Dr. Rolf Keuchen. Der plaudert bei der Vorstellung der 33. Auflage im Rittersaal des Schloss’ Rheydt ein wenig aus dem „Nähkästchen“, wie die Beiträge zusammen kommen. Es gibt Autoren, die seit Jahren für das Buch schreiben, aber jedesmal kommen auch Außenseiter zu Wort, dieses Mal Schüler, nämlich Luca Philippa Löhner und Moulka Maroub, die sich mit der Not der Menschen befassen, die an Tuberkulose erkrankten zu einer Zeit, als es noch kein Heilmittel dafür gab und insbesondere mit der von Louise Gueury, die in ihrem Vermächtnis eine Lungenheilstädte im Harder Wald stiftete.
Jedesmal erhält Rolf Keuchen mehr Beiträge für das Jahrbuch als er veröffentlichen kann.
Das Titelbild der 33. Ausgabe zeigt eine Luftaufnahme des Rheydter Marktplatzes, ein sehr schönes Foto, auch weil es eine Momentaufnahme ist und sich die Gegend durch das neu zu bauende Gladbacher Rathaus fundamental verändern wird.
Die 32. Ausgabe zeigte eine Luftaufnahme vom Abteiberg mit Münster, Rathaus und Citykirche.
Die Otto von Bylandt-Gesellschaft als Förderverein des Städtischen Museums Schloss Rheydt ist bekannt für die Unterstützung des Museums in allen seinen Aufgabenbereichen, durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen, der finanziellen Förderung von Anschaffungen sowie durch Fahrten mit kunst-, kulturgeschichtlichem und – oder – historischem Schwerpunkt. Und das nicht nur für den Stadtteil Rheydt.
Das Rheydter Jahrbuch enthält Beiträge zu den Museen, zu untergegangenen Klöstern und Kirchen und anderen historischen Gebäuden, um nur einiges zu nennen. Ein Beitrag beschäftigt sich auch mit Joseph Goebbels, der ja bekanntlich aus Rheydt stammt. Aufgegriffen wurde eine Geschichte von Hans Dieter Hüsch, der ja auch vom Niederrhein stammt und noch einiges mehr mit dem „Reichspropagandamister“ gemein hat. Sein Vortag klingt heute wie eine Parodie, war aber damals im wahresten Sinn des Wortes tödlich ernsthaft.
Das 33. Rheydter Jahrbuch hat 322 Seiten und ist zum Preis von 25,- € an den Museumskassen im Schloss Rheydt und Abteiberg sowie im Mönchengladbacher Buchhandel erhältlich. Es wurden, wie Rolf Keuchen auf Befragen erklärt, 800 Exemplare gedruckt.
Wenn ein zarter Verbesserungswunsch erlaubt sei: Ein Inhaltsverzeichnis würde den Zugang zu den einzelnen Kapiteln erleichtern, wenn das aus Platzgründen nicht möglich ist, könnten die im Vorwort aufgeführten Beiträge mit einem Hinweis auf die Seitenzahl versehen werden, um den Überblick zu erleichtern.
Für den letzten Absatz des Textes entschuldigt sich heute, am 13.11.20, das Gladbacher Tageblatt. Es gibt sehr wohl ein Inhaltsverzeichnis. In der Hektik des 12.11.20 wurde das übersehen.