Gladbacher Schulen haben sich im vergangenen Jahr im Vorfeld des 9. November an einer von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners initiierten Aktion beteiligt, die von Gunther Demnig im Stadtgebiet verlegten Stolpersteine aufzupolieren. Zur Erinnerung, am 9. November jährt sich zum 82. Mal die Pogromnacht, in der Synagogen in Flammen aufgingen und die Ausgrenzung, Deportation und später Ermordung der jüdischen Mitmenschen, auch in Mönchengladbach und Rheydt begann.
In einem Schreiben an die Schulleitungen ruft OB Reiners jetzt zur Fortsetzung der Aktion auf. Mit den in den Gehweg eingelassenen Stolpersteinen wird an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert, nennt die Namen der Menschen, informiert über ihr Schicksal und sichert ihnen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft über den Tod hinaus.
Seit dem 27.01.06 – als der Gedenktag für die Opfer des Holocaust eingeführt wurde – wurden in Mönchengladbach 295 Stolpersteine an 88 Stellen verlegt. Informationen über die Lage der Stolpersteine und die Schicksale der Menschen, an die sie erinnern, sind im Geoportal (www.moenchengladbach.de) nachzulesen.
An sich sollte Gunther Demnig in diesem Jahr den Benediktpreis von Mönchengladbach verliehen bekommen. Coronabedingt ist das auf April nächsten Jahres verschoben worden. Ob das nun geschehen kann, ist natürlich davon abhängig, wie sich der Umgang mit Corona bis dahin entwickelt.