Abfallgebühren sind in Gladbach ein Dauerthema. Jahrzehntelang ist die Stadt in der Spitzengruppe derer, die sehr viel dafür bezahlen, dass der Dreck weggeschafft wird. Die Menschen zahlen auch nicht nur für das, was in der Resttonne landet sondern auch für Schmutzwasser, wo sie doch für Trinkwasserschon schon ordentlich bezahlen. Sogar für Regenwasser muss bezahlt werden, obwohl das ja wie ein schlechter Scherz klingt.
Der häufige Wunsch artikulierte Wunsch nach Transparenz und Nachvollziehbarkeit wird durch eine komplizierte Gebührenordnung konterkariert. In Saarbrücken werden die Gebühren beispielsweise aufgefächert in Grundgebühr, Leistungsgebühr, Basisgebühr sowie eine Gewichtsgebühr mit Mindestgewichtsgebühr. Dazu gibt es noch weitere komplizierte Regelungen zum Biomüll, Sperrmüll und unterschiedlichsten Bring- und Holsystemen geben.
Auch die Gebührenordnung der „mags“ ist ein Buch mit sieben Siegeln. Im Internet steht eine von 2016, die dürfte nicht mehr aktuell sein.
Der Sieger des Abfallgebühren-Rankings 2022 steht fest: Nürnberg schnappt sich die Krone und darf sich die günstigste Großstadt in Deutschland nennen. Auf Nürnberg folgen Flensburg und Wolfsburg. Die rote Laterne trägt Leverkusen. Davor kommen Trier und Bergisch Gladbach. In diesen drei Städten werden die Bürger am meisten zur Kasse gebeten. Mönchengladbach steht aktuell auf Platz 89, im vergangenen Jahr war es Platz 81(von 100).
Zu zahlen sind in Gladbach dem Ranking zufolge bei einer Leerung alle sieben Tage € 468,20 jährlich. Nur in Leverkusen ist das bundesweit teurer, happige € 629,70.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat im Auftrag von Haus & Grund Deutschland die Müllgebühren der nach Einwohnern 100 größten Städte in Deutschland untersucht. Zwei Erwachsene und zwei Kinder bilden dabei einen Musterhaushalt, der die vier Müllsorten Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier produziert. Der Abtransport unterscheidet sich zwischen den Städten im Abfuhrrhythmus und im Servicegrad. Um einen Vergleich in einem Gesamtranking zu ermöglichen, werden für die nicht angebotenen Systemvarianten hypothetische Gebühren approximiert und die Ergebnisse in einem Müllgebührenindex zusammengefasst.