Die Verbandsversammlung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler hat Harald Zillikens einstimmig zum neuen Verbandsvorsteher gewählt. Der Jüchener Bürgermeister tritt die Nachfolge von Dr. Gregor Bonin an, der in den Ruhestand wechselt. Stephan Muckel, Bürgermeister der Stadt Erkelenz, wird als 1. Stellvertreter des Verbandsvorstehers fungieren.
Gleichzeitig sprach die Verbandsversammlung Bonin Dank für die Arbeit als Verbandsvorsteher aus. Martin Heinen: „Von der Zeit der Gründung des Zweckverbandes bis heute hat Gregor Bonin mit seiner ausgewiesenen Expertise den Grundstein dafür gelegt, dass wir als Verband zukunftsweisende Projekte für unsere Region angehen können.“
Harald Zillikens ist seit 2009 Bürgermeister von Jüchen und war seit Gründung des Zweckverbandes 2017 stellvertretender Verbandsvorsteher. Darüber hinaus ist er Mitglied im Braunkohlenausschuss der Bezirksregierung Köln sowie im Präsidium des Städte- und Gemeindebundes NRW.
Harald Zillikens wird in einem Rundschreiben des Zweckverbands zitiert: „Mit dem Zweckverband begleiten und gestalten wir eine Jahrhundertaufgabe: den Ausstieg aus dem Braunkohletagebau und den damit verbundenen Strukturwandel. Wir tragen gemeinsam mit unseren Kommunen und Partnern die Verantwortung für die Lebensqualität von fast einer halben Million Menschen im direkten Tagebauumfeld. Jetzt gilt es, die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen und die angelaufenen Projekteumzusetzen.“
Dabei geht es insbesondere um den Ausbau erneuerbarer Energien in der Folgelandschaft, eine zukunftsfähige Landwirtschaft, nachhaltige Siedlungs- und Landschaftsentwicklung sowie Biodiversität, innovativ, ressourcen- und energieeffizientes Gewerbe und Industrie sowie den Ausbau einer flächendeckenden Radinfrastruktur.
Die Verbandsversammlung hat für eine mögliche Bewerbung um die Durchführung einer Internationalen Gartenausstellung (IGA) Garzweiler 2037 Weichen gestellt: Bis zur kommenden Verbandsversammlung im Juni 2024 wird die Machbarkeit überprüft und dann über eine Bewerbung entschieden. In der Leitentscheidung 2023 des Landes NRW wurde das Thema grundsätzlich unterstützend aufgenommen.
Weitere Themen sind die Entwicklung eines Förderprojektes auf dem Gebiet der Stadt Grevenbroich und die Planung des Sees, der große Teile des bisherigen Tagebau Garzweiler bedecken wird.
Für Grevenbroich plant der Zweckverband gemeinsam mit der Stadt unter anderem die Revitalisierung und Aufwertung eines „Energiepfades“, der vor zwanzig Jahren als Kernstück der damaligen „Euroga2002plus“ entwickelt wurde. Insgesamt umfasst dieses Projekt die Neugestaltung eines Weges, der den Strukturwandel veranschaulicht.
Begleitend ist im kommenden Jahr eine intensive Kommunikation und Beteiligung der Menschen im Verbandsgebiet geplant. Dabei geht es z.B. um einen rund 2.200 Hektar großen See auch um die Nutzbarkeit der Landschaft, die während einer voraussichtlich 40 Jahre langen Phase erfolgt, während der die Befüllung mit Wasser aus dem Rhein erfolgt.