Weitere Aufklärung des Überfalls auf die PAX Bank

In den frühen Morgenstunden des 21. Juni 2016 konnte in Barcelona ein weiterer Tatverdächtiger des Überfalls auf die PAX Bank in Aachen vom 19. November 2014 festgenommen werden. Es handelt sich um einen 58jährigen Portugiesen, dessen DNA am Tatort gesichert worden war und der bereits u.a. wegen Bankraubs vorbestraft ist.

Bereits am 12. April ds.Js. war eine 35jährige österreichisch-italienische Staatsangehörige in Barcelona festgenommen worden. Auch ihre DNA hatten die Ermittler am Tatort gesichert. Sie befindet sich seitdem in Spanien in Haft. Ihre Auslieferung nach Deutschland wurde durch die spanischen Justizbehörden bereits bewilligt.

Beide Beschuldigte werden der linksextremistischen Szene zugerechnet. Dies jedenfalls verbindet sie mit einer der Tatverdächtigen des Überfalls auf die Aachener Bank am 08. Juli 2013, einer heute 29jährigen Niederländerin, die im Juli 2015 aufgrund Europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Aachen an der griechisch-bulgarischen Grenze festgenommen worden war. Auch sie war aufgrund von DNA Spuren identifiziert worden.

Bereits frühzeitig hatte das zunächst zuständige Raubdezernat des Polizeipräsidiums Aachen einen Zusammenhang zwischen den beiden Banküberfällen und einer weiteren Tat in Aachen aus dem Jahre 2012 vermutet. Hauptgrund war die Aussage von Zeugen, wonach bei allen Taten eine weibliche Person als Wortführerin auftrat, was für diesen Deliktsbereich eher ungewöhnlich ist. Nachdem die erste gesicherte weibliche DNA im Rahmen des europaweiten Abgleichs zu einem Treffer in die linksextremistische Szene Spaniens geführt hatte, ohne dass die DNA-Trägerin identifiziert worden war, wurden die Ermittlungen an das Landeskriminalamt NRW abgegeben, wo seitdem eine eigens zur Aufklärung der Bankraubserie eingerichtete Kommission die Ermittlungen weiterführt. In intensiver Zusammenarbeit mit den zuständigen europäischen Strafverfolgungsbehörden, insbesondere der Mossos D’Esquadra in Spanien, konnten die jetzt festgenommenen Tatverdächtigen identifiziert und nach einem Abgleich ihrer DNA mit den am Tatort gesicherten DNA-Spuren Haftbefehle erwirkt werden. Ihre Festnahmen erfolgten im Rahmen von zum Teil aufwendigen und personalintensiven Durchsuchungsmaßnahmen in der spanischen Hausbesetzerszene, die mit Genehmigung der zuständigen Justizbehörde Spaniens von Beamten des Landeskriminalamtes NRW begleitet wurden.

„Diese Fahndungs- und Ermittlungserfolge konnten nur durch eine ausdauernde, akribische kriminalistische Feinarbeit gelingen. Die Ermittler des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen arbeiteten bei den umfangreichen Ermittlungen mit Polizeibehörden zahlreicher europäischer Länder (Spanien, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Irland, Bulgarien, Griechenland, Portugal, Österreich und Italien) zusammen. Dies zeigt erneut, wie wichtig eine gut funktionierende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Terrorismusbekämpfung ist“, erklärte LKA-Chef Uwe Jacob heute (21.06.16) in Düsseldorf.

Trotz des Fahndungserfolges werden die Banküberfälle in Aachen weitergeführt. So haben sich konkrete Hinweise ergeben, dass alle drei Tatorte in Aachen bereits vor der ersten Tat im Jahre 2012 ausbaldowert worden sind.

Die Staatsanwaltschaft Aachen geht davon aus, dass zeitnah nach Auslieferung der nunmehr festgenommenen Beschuldigten Anklage erhoben werden wird.

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