Die als Heizgesetz apostrophierte Maßgabe sieht vor, dass jede neu verbaute Heizung zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden kann. Betonung liegt auf „neu“. Bestehende Heizungen sind hiervon nicht betroffen. Das Aus für Heizungen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas ist für 2045 vorgesehen.
Was das für einen Umschwung bedeutet, lässt sich erahnen, wenn man jüngst veröffentlichte Zahlen von IT NRW zu Rate zieht.
Zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 wurden rund zwei Drittel aller 9 132 252 Wohnungen in NRW mit einer Gasheizung beheizt. Gas war damit der am weitesten verbreitete Energieträger. Die Spannbreite reichte von 14,7 Prozent in der Stadt Heimbach bis 87,0 Prozent in Gronau. Auch Ölheizungen gibt es mehr als allgemein angenommen wird. Für 14,0 Prozent der Wohnungen diente Heizöl als Energielieferant. Öl als Brennstoff kommt vor allem im Osten und Südwesten des Landes zum Einsatz, Fernwärme hat den Schwerpunkt tendenziell im westlichen Ruhrgebiet. Die höchsten Anteile an mit Fernwärme beheizten Wohnungen gab es allerdings in Hürth (52,5 Prozent) und Hückelhoven (37,3 Prozent). Fast ein Zehntel der Wohnungen in NRW wurde zentral mit Fernwärme beliefert. Dabei sollte man wissen, dass diese Energiequelle eine Sekundärnutzung ist, d.h. sie fällt an, z.B. bei der Braun- oder Steinkohleverstromung oder bei der Müllverbrennung.

Dem Zensus zur Folge war der Energieträger Gas bei Neubauten – mit fast 50 Prozent – die am häufigsten genutzte Energieart in NRW.
Die Bevölkerung stellt sich auf den Paradigmenwechsel ein: Während in weniger als drei Prozent der Wohnungen, die vor 2010 errichtet wurden, mit Solar, Geothermie oder Wärmepumpen geheizt
wurde, waren es bei den nach 2010 gebauten Wohnungen mehr als jede vierte. Das ändert allerdings nichts an der Tatsachen, dass bei den Neubauten der Energieträger Gas mit fast 50 Prozent am häufigsten vertreten ist. Ölheizungen wiederum wurden in Neubauten ab 2010 so gut wie gar nicht mehr als Energielieferant eingesetzt.
Berlin geht davon aus, dass das Gasnetz für Wasserstoff geeignet ist, der dann auch Energieträger werden könnte, was aber ist bisher lediglich eine Fata Morgana. Das aber ist bei der Wärmeplanung der Stadt Mönchengladbach zu berücksichtigen, die gerade mit Beteiligung der Bevölkerung satzungsreif formuliert wird.
Quelle: Mit Material von IT NRW