Die mangelhafte Anbindung der Hindenburgstraße an den öffentlichen Nahverkehr macht das Leben der Menschen unnötig schwer, die den Gladbacher Boulevard zum Einkaufen oder Flanieren erleben möchten. Das hat sich in den Ratsparteien rumgesprochen. Die Bündnispartner von SPD, Grünen und FDP haben das in ihrer Kooperationsvereinbarung besprochen und beschlossen, die Hindenburgstraße solle wieder bergauf und bergab mit dem ÖPNV erreichbar werden. Nun beauftragen sie die Verwaltung zu klären, wie das umgesetzt werden könnte.
„Der lokale Einzelhandel hat durch die Verlagerung des Busverkehrs auf die Steinmetzstraße gelitten, insbesondere die fehlende Haltestelle auf Höhe des Kaufhofs ist nach wie vor ein Problem,“ erläutert die FDP-Fraktionsvorsitzende Nicole Finger den Hintergrund des Antrags, „Corona hat die Situation nun noch einmal verschärft und die Notwendigkeit guter Erreichbarkeit der Innenstadt in Konkurrenz zum bequemen Onlinehandel verdeutlicht.“
Doch nicht nur der Einzelhandel ist für die Ampelkooperation ausschlaggebend für den Wunsch nach erneuter Veränderung: „Vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung ist die momentane Situation eine nicht länger hinnehmbare Belastung“, sagt Dr. Boris Wolkowski, Fraktionsvorsitzender der Grünen.
Neben der Überprüfung, ob und mit welchen Auswirkungen die Situation kurzfristig dadurch verbessert werden kann, dass ein Teil der Busse bergab in die Hindenburgstraße zurückkehrt, haben die Parteien mittelfristige Entwicklungen im Blick. Dazu zählen z.B. größere Bauprojekte um den Abteiberg. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Janann Safi will auch alternative Verkehrssysteme in die Überlegungen mit einbeziehen.
Beraten wird der Fraktionsantrag zunächst auf der Bezirksvertretung Nord am 02.06.21, im Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung am 08.06.21, im Ausschuss für Umwelt und Mobilität am 10.06.21 und schließlich im Stadtrat am 30.06.21.
Die Sache hat natürlich auch ein paar Haken. Der Radverkehr ist schon heute auf der Gladbacher Prachtstraße unterprivilegiert. Der Straßenbelag ist wahrscheinlich zu erneuern. Noch eine andere Dimension hat die Anbindung des Viertels, das durch die neuen Maria-Hilf-Terrassen entsteht.