Handel mit Kokain nimmt stark zu

Die teilweise Legalisierung des Cannabiskonsums wird sich natürlich auf die Rauschgiftkriminalität auswirken und stellt die Ermittler vor neue Probleme. Bei der Pressekonferenz, in der die polizeiliche Kriminalstatistik 2023 erörtert wurde – zur Berichterstattung geht es hier – spielte dieses Segment dann auch eine besondere Rolle.

Im Jahr 2023 ist die Anzahl der Rauschgiftdelikte in Mönchengladbach  mit 1.471 registrierten Fällen gegenüber dem Vorjahr um 229 Delikte gestiegen, was einem Plus von von 18,44% entspricht. In 242 Fällen handelte es sich um Rauschgiftdelikte, die dem Handel und Schmuggel zuzurechnen sind. Eine zahlenmäßige Trennung nach Handel und Schmuggel sieht die Statistik nicht vor.

Mit 625 von 1.149 registrierten Verstößen gegen das BtM-Gesetz waren am häufigsten Cannabis-Produkte im Spiel. Das entsprach einem Anteil von 54,40%. Es folgen mit 26,20% Amphetamine (inkl. Ecstasy) und 19,32% Kokain. Die allgemeinen Verstöße im Zu-sammenhang mit Kokain nahmen damit im Vergleich zum Vorjahr um 149 Delikte zu. Dies entsprach einer Steigerung um 204,11%.

Trotz der gestiegen Fallzahlen fiel die Aufklärungsquote nur um 0,35%, von 95,73% im Jahr 2022 auf 95,38% im Jahr 2023.

Unter den 1265 ermittelten Tatverdächtigen aller bekannt gewordenen Rauschgiftdelikte, sind 243 Leuten zu zuzurechen, die jünger als 21 Jahre waren. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen unter 21 Jahren betrug 26,75%. Für den Deliktsbereich unerlaubter Handel mit Kokain wurden 39 Tatverdächtige ermittelt. Nichtdeutsche Tatverdächtige hatten daran einen Anteil von 70,73%. 2 der 29 nichtdeutschen Tatverdächtigen gehörten der Gruppe der Heranwachsenden an.

Die Anzahl der registrierten Rauschgifttoten betrug landesweit 872, was einer Steigerung um 169 Toten zum Vorjahr entspricht. Für das PP Mönchengladbach wurden im Jahr 2023 23 Rauschgifttote bekannt. (2022: 17).

Mehr als die Hälfte aller vorgeworfenen Rauschgiftdelikte entfielen in 2023 auf Cannabis. Das wird sich nun ändern. Der Handel damit wird stark zurückgehen, der Anbau in Plantagen unattraktiver. Guido Henn und Jürgen Schalk vom Gladbacher Tageblatt während der Konferenz befragt, welche Entwicklung sie vermuten, sagten, es sei damit zu rechnen, dass die bisherigen Händler und Schmuggler ihren Job nicht aufgeben, sondern sich anderen Rauschmitteln zuwenden. Das erscheint logisch und wird auch von dem in 2023 stark gestiegenen Handel mit Kokain gestützt.

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