Der Verkehr in der Stadt: Heikles Thema

2. Teil des Interviews mit OB Felix Heinrichs.

Im ersten Teil de Gesprächs mit Oberbürgermeister Heinrichs drehte sich viel um die Stadtentwicklung im Kontext mit der Zuwanderung, zur Vorberichterstattung geht es hier. Im zweiten Teil wird die Entwicklung des Verkehrs behandelt, mit Schwerpunkten Radwege und Bismarckstraße.

GT: Ich darf noch mal auf die Bismarckstraße zurückkommen, die, wie ich weiß, ja zu dem gehört wo sie persönlich engagiert sind.
Felix Heinrichs: Wir haben da einen neuen Förderantrag gestellt für die Gladbacher Innenstadt, für städtebauliche Maßnahmen, da gehört einiges zu es geht da um 60 Millionen und eine Frage stellt sich da, wie gehen wir mit der Bismarckstraße um? Keiner ist glücklich mit dem jetzigen Zustand, Autofahrer finden sie doof, Fahrradfahrer schweben in Lebensgefahr, Fußgänger gehen da nicht gerne entlang und deshalb sind Ladengeschäfte dort auch nicht überfüllt. Deshalb muss da was geschehen.

GT: Ich hatte ja schon mal angeregt – bei unserem Gespräch vor zweieinhalb Jahren – die Bismarckstraße zu untertunneln.
Felix Heinrichs: Ja, aber das kostet so viel Geld, das lohnt sich nicht darüber nachzudenken.
Wir haben eine Möglichkeit dort. Es steht eine Kanalbaumaßnahme an. Sobald der Busbahnhof Ende 24 fertig ist, werden die Seitenstraßen ausgebaut und dann muss der Kanal unter der Bismarckstraße dran. Und dann müssen wir die Straße aufbuddeln und dann müssen wir überlegen, wie stelle ich sie nachher wieder her? Das ist nun der richtige Zeitpunkt für eine Verkehrsuntersuchung. Wir haben jetzt zwei, drei Jahre Zeit, mit der Bevölkerung und den Experten zu sprechen, wie kann das da funktionieren?
Die Lösung wäre ein Straßenring um diesen Teil der Innenstadt.

GT: Aber den haben wir ja nicht.
Felix Heinrichs: Doch, wir haben heute schon einen fast komplett vierspurigen Ring, dazu gehören Teile der Korschenbroicher Straße, Flieth-, Hitta und Sternstraße, so kommen sie zur Autobahn. Da ist ein Ring.

GT: Aber dann sollte man dann dort doch Gas geben.
Felix Heinrichs: Auf die Idee hat mich ein älterer Mann gebracht, der hat mir einen Brief geschrieben und diese Verkehrsführung geschildert. Und wissen Sie was: er hat recht. Jetzt ist es Zeit die Idee zu entwickeln und die Frage zu beantworten: was machen wir mit der Bismarckstraße?  Und wissen Sie was, in fünf sechs Jahren wird die Bismarckstraße komplett anders aussehen als heute. Ich benutze heute schon – wenn ich von der Autobahn komme – den Ring, ich fahre nie über die Bismarckstraße.

Das Foto zeigt einen Ausschnitt der Bismarckstraße
Impression von der Bismarckstrxaße, Foto GT

GT: Dann wäre es doch eigentlich schon an der Zeit, den Verkehr jetzt schon so zu lenken, denn breiter machen, lässt sich diese Straße ja nicht.
GT: Ich würde gerne noch mal auf die Radwege in der Stadt zurück kommen, wie ich weiß, sind Radwege ja so was wie ein Hobby von Ihnen. Wenn ich mir das so betrachte, ist in Ihrer bisherigen Amtszeit da nicht viel passiert.
Felix Heinrichs: Wir erleben bei jeder Gesprächsrunde über Radwege, ganz viel Kontra. Worüber wir uns jetzt mit Verwaltung einig sind, dass wir die Sache anpacken wollen. Bisher gab es viel Absichtserklärungen. Im Haushalt sind jetzt strategische Mittel für verschiedene Maßnahmen, insgesamt über zwei Millionen Euro enthalten…

GT: Das ist natürlich nicht viel.
Felix Heinrichs: Ja, da hängt aber noch einiges andere dran und es gibt viele Fördermittel, die wir beantragen können. Es sind im vergangenen Jahr viele Beschlüsse gefasst worden, die dieses Jahr umgesetzt werden, z.B. für die Hohenzollernstraße. Es wird eine Spur auf jeder Seite für Fahrradfahrer geschaffen und damit sie nicht doch von anderen befahren werden, komplett abgetrennt. Wir werden die blaue Route über den Berliner Platz verlängern bis zum Minto, auch da werden wir eine Spur legen. Es kommen die neue Lüperzender Straße und der Geropark hinzu, also  da wird auch schon mal ein Parkplatz wegfallen, wofür wir um Verständnis bitten.

GT: Diese Verständnis werden sie finden, wenn wirklich neue Fahrradrouten in der Stadt entstehen, wie das jetzt angesagte Projekt Hohenzollernstraße.
Felix Heinrichs: Ich kann da von meinem eigenen Fahrraddasein berichten. Wenn ich in der Stadt unterwegs bin, finde ich immer einen Weg, auch wenn der manchmal um die Ecke führt.

Das Gespräch führte Philipp Maas, Herausgeber und Chefredakteur des Gladbacher Tageblatts, im Rathaus Abtei.

Wird fortgesetzt

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