Sandra zu lebenslanger Haft verurteilt

Eine junge Frau aus Viersen, Sandra M., hat das Schwurgericht in Mönchengladbach heute, am 05.03.21, zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie den Tod der dreijährigen Greta in einer Kindertagesstätte in Viersen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen herbeigeführt habe. Und es wurde ihre besondere Schuld festgestellt. So ging ein Prozess zu Ende, in dem länger als fünf Monate versucht wurde, herauszufinden, was sich an einem denkwürdigen Nachmittag zugetragen hat, als Greta aufhörte zu atmen und Sandra Kolleginnen um Hilfe bat und darauf aufmerksam machte.

Nach Ansicht von Lothar Beckers, der den Vorsitz der Kammer führte, hat Sandra der Greta, den Brustkorb so lange zugedrückt, bis sie aufhörte zu atmen, um sie zu bestrafen. Beweise gibt es dafür nicht. Verurteilt wurde nach Indizien, die sich auf Sachverständige und Gutachten stützen. Sandra schwieg im Laufe des Prozesses, an deren Ende sie – wie berichtet – ihre Unschuld beteuerte. Sie hat es wohl auch schon mal während des Prozesses getan, als sie in einem Brief aus der Untersuchungshaft heraus, ihren Eltern ihre Not und Schuldlosigkeit mitteilte. Der Brief wurde abgefangen und war am Tag der Plädoyers Gegenstand der Erörterungen. 

Die Staatsanwaltschaft nach dem Prozess im Gespräch mit den Medien

Die Anklage vermutete, dass der Brief geschrieben worden sei, wohl in der Absicht, dass der Inhalt der Justiz offenbar werden solle.

Kann man einen Menschen immer wieder in die falsche Ecke stellen? Wer das Leben kennt, weiß, ja, das kann man, und es geschieht immer wieder. Ist das Sandra passiert, die nach eigenem Bekunden Kinder gern hat und sich für die Arbeit mit ihnen berufen fühlte? Wenn sie unschuldig ist, was nicht auszuschließen ist, hat das, was ihr während ihres bisherigen Berufsleben und natürlich auch während des Prozesses geschah, die Augen geöffnet und einsichtig gemacht, wie falsch ihr Berufsweg war und wie falsch sie das eingeschätzt hat. 

Ein Anwalt der Nebenkläger nach Ende des Prozesses vom Gladbacher Tageblatt befragt, ob er zufrieden mit dem Urteil sei, sagte ja, er halte es für angemessen.

Hier geht es zur Vorberichterstattung.

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